Über jeden Anlass, das Häs herauszuputzen, freut sich Dagi Wenzler-Beger. Im geliebten Hansele-Köstüm hat sie sich fein gemacht von den Hansele-Ohrringen, über die
Retsche bis zum Mini-Narrenbaum. Bild: Sabine Tesche | Bild: Tesche, Sabine
VON SABINE TESCHE PROTOKOLIERT
Frau Wenzler-Beger, wenn man schon nicht offiziell feiern kann, was werden Sie dieses Jahr an der Fasnacht machen? Mein Haus innen und außen dekorieren, am Schmotzige Dunschtig den ganzen Tag mein
Häs anziehen, Fasnetmusik hören, alles im Fernseher anschauen, was mit Fasnacht zu tun hat, vielleicht ein Zoom-Meeting mit meiner Hanselegruppe um gemeinsam blöd zu schwätzen und Schorle trinken,
Fasnetsküchle backen und verteilen. Vermissen tu ich unser Freilichttheater am 11.11. auf dem Rosenegg, die Proben in der Halle, die Narrenspiele mit dem ganzen Team und allem, was dazu gehört – und
hundertmal in den Arm genommen und geküsst zu werden und ganz arg meine Hanselegruppe.
Gibt es Erinnerungen an das Fasnachts-Ausfalljahr wegen des Irak-Kriegs? Ja, das war eine sehr merkwürdige Zeit. Alles war ja vorbereitet und dann fehlte einfach ein wichtiger Zeitabschnitt im
Jahreskreislauf. Man hat sich privat zu Kappenabenden und ähnlichem getroffen , aber es war eben nur ein lauwarmer Ersatz. Im Gegensatz zu 2021 konnte man sich aber wenigstens mit Vielen treffen und
durfte sich auch berühren. Worauf freuen Sie sich zur Fasnet 2021 besonders? Dass ich noch ein paar andere Fasnetsverrückte im Häs rumlaufen sehe und vielleicht von irgendwoher eine Trommel oder eine
einsame Trompete zu hören ist. Und auf meine Fasnetsküchle.
Wie bewerten Sie den Umgang der Verbände und Vereinigungen mit den Corona-Herausforderungen? Es zeigt sich, dass in den Zünften viele kreative Köpfe sitzen, die sich alles Mögliche einfallen
lassen. Insofern finde ich es richtig, dass die Verbände den Zünften vertrauen, dass sie sich an die Corona-Regeln halten und nicht zu stark reglementieren. Die Absagen sämtlicher Veranstaltungen
gebieten die Zeichen der Zeit. Kann das Internet nach Corona die Fasnet der Zukunft bereichern? Nein! Die Fasnacht lebt von echten Menschen, vielen Menschen, vom Kontakt zum Publikum, von
Geselligkeit und Emotion. Das Internet kann ein praktischer Helfer zur Umsetzung sein, aber nie das echte Fasnetsfeeling ergänzen oder ersetzen. Was ist für Sie der Geist der Fasnet, der auch ohne
Veranstaltungen weiterlebt und was zeichnet die Fasnet in ihrem Heimatort aus?
Hansele und Ratten sind wichtige Figuren zur Fasnet in Rielasingen. | Bild: Tesche, Sabine
Die Fasnet ist für mich einerseits eines der wenigen Brauchtümer, die wir noch haben und das es zu pflegen gilt. Zum Anderen ist es aber auch ein riesiges
Gemeinschaftsprojekt, das vom Geist des Füreinander und Miteinander geprägt ist, den Möglichkeiten in andere Rollen zu schlüpfen, sich kreativ zu betätigen und auch mal die Sau
rauszulassen.
In Rielasingen haben wir seit vielen Jahren einen starken Verein mit vielen langjährigen Mitgliedern und ebenso vielen jungen Leuten. Es ist im Narrenverein Burg
Rosenegg sehr gut gelungen, dass jung und alt super zusammen arbeiten und festen. Unsere Fasnet ist vielfältig, es wird viel für Kinder geboten, wir haben eine einzigartige Fasnetseröffnung auf dem
Rosenegg, vier tolle Narrenspiele, einen witzigen Kinderumzug und Kinderball und eine besondere Fasnetsbeerdigung. Wer ist denn in diesem Jahr das wichtigste Mitglied in der Narrenzunft?
Unser Vorstand Holger „Io“ Reutemann mit seinem gesamten Vorstandsteam, die Ideen sammeln und umsetzen, damit am Ende doch noch ein wenig Fasnetswind durch die
Gemeinde weht.
Glauben Sie, dass die Fasnet 2022 sein wird, wie immer? Ja. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Kommt Ihr Häs‘ in diesem Jahr überhaupt zum Einsatz? Ja, für das Foto zu
dieser Serie – und da bin ich schon mal dankbar, dass ich´s anziehen konnte. Und eben für mein Privatvergnügen. Haben Sie ein persönliches Motto für diese Saison? Wie meine Mutter immer sagte: „Kopf
hoch, wenn de Hals au dreckig isch!“ Und was haben Sie für den Aschermittwoch geplant? Nix. Keine Halle abdekorieren, kein Fleischkäswecken, keine Kässpätzle, kein dicker Kopf...
Zu Zunft, Person und Serie Zur Serie: Zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus finden in diesem Jahr praktisch keine offiziellen Fastnachtsveranstaltungen
statt. Welche Stimmung das auslöst, wo es vielleicht doch ein bisschen Freude gibt und welche Hoffnungen die Narren in die Zukunft setzen – dazu kommen in der Serie elf Narren anhand von elf Fragen
zu Wort. Zur Person: Dagmar Wenzler-Beger, 67, ist langjährige Regisseurin und Autorin von Martinispiel und Narrenspiel des Narrenvereins Burg Rosenegg. Für ihr vielfältiges Engagement für die
Narretei wurde sie von der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee zur Obristin ernannt. Vor der Pensionierung war sie als Lehrerin an der Ten-Brink-Schule aktiv und betreute dort die Schultheater-AG mit
großer Leidenschaft. Zum Verein: Der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg ist Mitglied der Narrenvereinigung Hegau Bodensee. Kinder und Jugendarbeit hat Tradition, seit über 30 Jahren veranstalten
die Narren am Fasnachtssonntag einen großen Kinderball. (sk)
02.01.2021 Bericht vom SIngener Wochenblatt
Aus Christbäumen werden "Narrenbömmle"
Aktion im ganzen Ort geplant für den"Schmotzigen Donnerstag"
Rielasingen-Worblingen. Die Fastnacht 2021 wird eine ganz andere als noch das Jahr zuvor, denn die Corona-Krise sorgt für völlig
andere Bedingungen.
Auch in Rielasingen, Worblingen und Arlen wird es keine Umzüge, keinen Narrenbaum, keine Bälle, keine Narrenspiegel geben können. Doch
"keine Fastnacht" soll es deswegen nicht geben.
Die drei Zunftmeister Holger Reutemann (Rattlinger), Thomas Bertsche (Schaflinger) und Harald Liehner (Katzdorf) rufen deshalb dazu auf,
das ganze Dorf mit kleinen "Narrenbömmle" als Zeichen für die Fastnacht zu dekorieren. Dazu sollen die Weihnachtsbäume aus dem ganzen Ort eben mal nicht in die Christbaumsammlung des
Müllabfuhrzweckverbands abgegeben werden, die für den 12. Januar angesetzt ist, sondern dann am 11. Februar, dem Schmotzigen Donnerstag, dekoriert im Ort aufgestellt werden.
Das als Zeichen der Solidarität mit dem Brauchtum der Fastnacht, das gerade in den drei Gemeinden besonders gepflegt wird und als Zeichen
dafür, dass eine Fastnacht eben doch stattfindet im Ort.
Die Zunftmeister Holger Reutemann,
Thomas Bertsche und Harald Liehner rufen zur "Aktion Narrenbömmle" auf.
swb-Bild:
pr
RIELASINGEN-WORBLINGEN
Rattlinger lassen sich die Fasnacht von Corona nicht ganz nehmen
Das Martinispiel der Rattlinger kann wegen Corona nicht stattfinden und die Fasnachtseröffnung am 11.11. wandert ins Internet. Aber ein kompletter Verzicht auf die Fasnacht kommt nicht
infrage.
VON SANDRA BOSSENMAIER
Die Eröffnung der fünften Jahreszeit wird beim Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg
anders
ausfallen als gewohnt. Ganz anders, als die vielen Narren und Freunde des beliebten
Martinispieles samt närrischem Spaß es sich wünschen.
Statt des gewohnten Martinispieles wird es eine virtuelle Fasnachtseröffnung mit einer Ansprache des Vereinsvorsitzenden Holger Reutemann geben. „Die Fasnacht fällt nicht aus", erklärt der Rattlingerchef. Pünktlich am 11. November
ab 11.11 Uhr wird eine Videobotschaft von ihm auf der Homepage der
Rattlinger zu sehen sein. Und der Fasnächtliche Alefanz soll dabei natürlich nicht zu kurz kommen.
Martinispiel ist mit der Corona-Lage nicht
vereinbar.Das schon lang geplante Freilicht-Martinispiel fällt allerdings
der Coronapandemie zum Opfer. Dagi Wenzler-Beger und Peter Brütsch hatten seit Sommer bereits viel Zeit und Mühe in Text und Vorbereitungen gesteckt und die Proben waren zwischenzeitlich im Gange. Doch aufgrund
steigender Infektionszahlen hatten sich die Verantwortlichen schweren Herzens zu einer Absage des Martinispieles entschieden.
Trotz eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes habe sich die Vereinsspitze eine Durchführung nicht mehr vorstellen können, erklärt Holger Reutemann. Auch wenn dies eine schwere Entscheidung gewesen sei, sei es die Richtige im Hinblick
auf den Schutz der Gesundheit gewesen. Ganz davon abgesehen sei ein
Martinispiel aufgrund der aktuellen Corona- Verordnung jetzt sowieso nicht mehr zulässig.
Thema des Martinispiels bleibt aktuell. Schon
jetzt kann zugesagt werden: Die Mühe soll nicht umsonst gewesen sein. Denn das Thema ist mit Sicherheit auch zur Eröffnung der nächstjährigen Fasnet noch aktuell: Eine
Epidemie auf der Burg, die viele Probleme mit sich bringt. Nach dem Kampf der Geschlechter und manch
derben Szenen wird dann das Spiel hoffentlich ein gutes Ende
nehmen.
18.10.2020 Bericht vom SIngener Wochenblatt
Das Martinispiel der Rattlinger muss leider pausieren
Leider musste nun das Freilichttheater der Rattlinger doch abgesagt werden.
Es wurde bereits seit September geprobt und alle waren guter Hoffnung. Das Stück war geschrieben und es waren wegen beschränkter
Zuschauerzahlen auf der Naturbühne der Ruine Rosenegg auch schon mehr Vorstellungen für das Martinispiel 2020 der Narrenverein Burg Rosenegg geplant. Die »Rattlinger« eröffnen ja seit Jahrzehnten ihre Fastnacht mit dem Freilicht- theater, das längst zur überre- gionalen Marke in der
Narrenlandschaft geworden ist. Letzte Woche musste es nun durch Zunftmeister Holger Reutemann abgesagt werden.
»Schweren Herzens« war die Entscheidung gefallen so Reute- mann, doch die aktuellen Rah- menbedingungen machen die Aufführungen im
Freien mit viel Publikum unmöglich ohne die Möglichkeit, den nötigen Abstand in dem engen Gelände zu nehmen.
Schon in den letzten Jahren wurde wegen des Andrangs eine zweite Vorstellung angeboten als öffentliche Generalprobe im Fackelschein. Ob damit
Martini für die Narren der Rattlinger gänzlich ins Wasser fallen muss, wurde aber offen gelassen. Die Hoffnungen richten sich nun auf den nächsten Herbst, nachdem sich auch abzeichnet, dass die
Fastnachtsaison 2021 wohl nur im eher familiären Rahmen über die Bühne gehen könnte um, ohne Narrenspiele, Bälle und Umzüge auskommen muss.
Die Rattlinger Narren mussten nun leider ihr Elferspiel an Martini doch absagen. Die Proben waren be- reits im Gange gewesen. Doch solche Szenen sind angesichts der
aktuellen Lage unvorstellbar.
swb-Bild: of/Archiv
05.08.2020 Bericht vom Südkurier
Rattlinger planen für die Fasnacht
Freilicht-Martinispiel findet statt,
Saalfasnacht ist schwer vorstellbar.
Der Narrenverein stellt sich auf kurzfristige
Aktionen ein.
VON INGEBORG MEIER
Mit Corona-Abstand stellen sich die einstimmig wiedergewählten Vorstandsmitglieder des
stand) und Sylvia Sixta (1. Schriftführerin) zum Gruppenbild. BILD: MEIER
Freilicht-Martinispiel findet statt, Saalfasnacht ist
schwer vorstellbar. Der Narrenverein stellt sich auf kurzfristige
Aktionen ein VON INGEBORG MEIER
Rielasingen-Worblingen - Gut besucht war die Hauptversammlung des
Rattlinger Narrenvereins Burg Rosenegg inden Talwiesenhallen. Von Interesse
waren neben den Berichten über das zurückliegende Vereinsjahr
insbesondere die Ausführungen des bisherigen und an diesem Abend
einstimmig wiedergewählten Vorsitzenden Holger Reutemann bezüglich der kommenden
Fünften Jahreszeit. Eine Fasnacht soll es auf jeden Fall geben, unklar ist
noch, in welcher Form.
Reutemann steht in ständiger Verbindung mit dem Präsidenten der Narren
-vereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler. Optimistisch sieht der Chef
der Rielasinger Narren der Fastnachtseröffnung am 11.11. mit dem
traditionellen Martini Freilichtspiel der Rattlinger auf Burg Rosenegg entgegen.
Hier sei man nach dem heutigen Stand in der Lage, die Corona-Vorgaben
zu erfüllen.
Das Stück sei geschrieben. ,,Die Akteure stehen in den
Startlöchern." Eventuell
gebe es zusätzliche Aufführungen, um die jeweilige Zuschaueranzahl
niedriger halten zu können. . Ob es Narrentage in der
Fasnacht 2021 geben werde, werde sich Mitte September herausstellen,
so Reutemann. Dann werden sich die zwölf südbadischen
Fastnachts-Verbände entsprechend der dann vorliegenden Vorgaben des
Landes entscheiden, wie es für die Ausrichter dieser großen Veranstaltungen weitergehen könne, die jaalle schon vor mehreren Jahren mit der Planung
begonnen haben.
Am 30. September wollen dann die Verbandspräsidenten beraten, in
welcher Form eine Fasnacht 2021 stattfin den könnte. Von einer Absage
könne derzeit keine Rede sein, so der Rattlinger-Chef. Allerdings sei in der
augenblicklichen Situation eine Saalfasnacht in welcher Form auch immer -
sehr schwer vorstellbar. „Wir Rattlinger wer-den uns an die Vorgaben des
Landes und der Narrenvereinigung Hegau-Boden- see halten." Falls es doch
noch Lockerungen geben sollte, könnten die Rattlinger kurzfristig reagieren
und sehen, welche Veranstaltungen noch auf die Beine gestellt werden
könnten.
01.09.2020 Bericht vom Südkurier Sandra Bossenmaier
Vorfreude aufs Martinispiel:
Dagi Wenzler-Beger und Peter Brütsch vollenden ihr Skript für den 11.11.
Der Narrenverein Rattlinger will trotz Corona am Martinispiel am 11.11. festhalten. Bei dem Freiluft-Event werden diesmal wegen der
Abstandsregeln weniger Zuschauer zugelassen werden – dafür soll es dann aber mehr Aufführungen geben.
Gut aufeinander eingespieltes Autoren-Duo: Gemeinsam gehen Dagi Wenzler-Beger und Peter Brütsch den Text für das
diesjährige Martinispiel der Rattlinger durch. BILD: SANDRA BOSSENMAIER
Der Termin für den 11.11. steht und damit der Auftakt zur fünften Jahreszeit des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg. Wie die nächste Fasnacht verlaufen kann, ist aus heutiger Sicht allerdings noch nicht klar. Dagi
Wenzler-Beger vermutet, dass es dann keine Narrenspiele und,wenn überhaupt, nur eine kleine Straßenfasnacht geben wird.
Das alles stehe noch in den Sternen, meint die Obristin Wenzler-Beger. Aber an das Martinispielauf
der Burg Rosenegg am 11. November glaubt sie fest.
Seit Juli arbeiten die Autoren an dem neuen Stück
Seit Juli schreiben und tippen sie und Peter Brütsch was
das Zeug hält und halten nun eine fast fertige Vorlage in den Händen. Bei sommerlichen Temperaturen sitzen sie im Garten und lesen sich gegenseitig aus dem
Manuskript vor, selbstverständlich in bestem Dialekt. In den letzten Wochen haben die beiden Autoren viel Zeit miteinander verbracht und dabei
eine unterhaltsame Handlung und flotte Texte für das Martinispiel entwickelt
Und genau diese Darsteller um Wenzler-Beger und Brütsch
wollen die beiden loben - sowohl hinsichtlich des Engagements als auch hinsichtlich der vitalen Kreativität. Das sei inzwischen ein richtig tolles
Ensemble.
So manch eine Rolle wird da mal ganz gerne auf dieAkteure aus
den verschiedenen Gruppen des Narrenvereins abgestimmt. Bereits die Proben, die wie jedes Jahr Ende September beginnen sollen, würden richtig Spaß
machen. Das Publikum darf schon jetzt gespannt sein auf eine Geschichte, die auf einer historisch belegten Begebenheit basiert und in gewohnter
närrischer Großzügigkeit ausgeschmückt ist. Ein bisschen darf schon jetzt verraten werden: Klar, dass es eine Epidemie geben wird. Nicht
ein Virus, sondern ein Bakterium, das die Beulenpest bringt, wird den Burgbewohnern große Probleme bereiten. Und natürlich wird eine
altertümliche Maskenpflicht eingeführt.
So viel Publikum wie in den Jahren zuvor wird es vermutlich beim diesjährigen Martinispiel der
Rattlinger nicht geben - die Anti-Corona-Vorschriften lassen weniger Publikum zu. Dafür soll es
mehr Aufführungen geben. Bild: Sandra Bossenmaier
Überhaupt wird es wieder viele lustige und deftige Szenen geben.
Ganz genau so, wie man es von den Rattlingern kennt, inklusive Kampf der Geschlechter. Das Ganze wird mit Hilfe einer Kräuterfrau und ihren Heilmitteln zu einem
guten Ende gebracht.
n es die Corona-bedingte Situation am 11. November gut mit den
Narren meint, soll das Martinispiel wie gewohnt stattfinden. Wenn auch etwas anders als gewohnt. Waren bei der Vorführung gerne mal mehrere Hundek Zuschauer
zugegen, wird dies aufgrund des verfügbaren Platzes und der aus
heutiger Sicht noch geltenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen nur einem Bruchteil erlaubt sein.
Deshalb werden mehrere Vorführungen geplant.
„Ich hoffe, dass wir unser Martinispiel aufführen können“, formuliert Peter
Brütsch am Ende des Treffens seinen klaren Wunsch, bevor er mit Dagi Wenzler-Beger die Leseprobe fortsetzt.
Die Aufführungen
Auch im Corona-Jahr soll es am 11. November um 11.11
Uhr ein Martinispiel auf der Burg Rosenegg in Rielasingen geben. In den letzten Jahren entwickelte sich die Generalprobe, welche immer am Samstagabend um 18 Uhr vor Martini stattfindet,
zu
einem Publikumsmagneten. Bei Dunkelheit herrscht durch eine
stimmungsvolle Beleuchtung und Fackelschein eine ganz besonders urige Atmosphäre.
Aufgrund der Anti-Corona-Vorschriften ist anzunehmen, dass im
Verhältnis zu den Vorjahren diesmal nur verhältnismäßig wenige Zuschauer zugelassen werden können. Deshalb soll es mindestens eine weitere Generalprobe am
Samstagnachmittag geben.
20.02.2020 SIngener Wochenblatt
Baumert muss zur Strafe Regionalbus fahren
Rattlinger wollen auch nicht mehr an den Bushaltestellen
stranden
Rielasingen-Worblingen.
Ein hartes Urteil musste Ralf Baumert bei seiner Absetzung als Bürgermeister von den vereinigten Narrenzünften hinnehmen. In einem
öffentlichen Tribunal hatten schon Junker Hans (Andreas Fürst) und Burgvogt Spindler (Michael Blum) im Namen der Narren Höchststrafe gefordert.
»Chekoch« Baumert wollte seinen Rathausschlüssel auch dieses Jahr nicht
an die
Narren abgeben - bis der Junker Hans sein Machwort sprach. swb-Bild:OF
Eine neue Busgesellschaft musste her, doch das Ergebnis sei »Was nix koscht, des isch au nix«. Gemeinderätin Jutta Gold trat voller
Leidenschaft als Fürsprech ein.
Er wollte in Bester Absicht hier als Schwabe ein Schnäppchen abstauben, sagte sie. Schuld sei eigentlich die EU. In in Vorsorge habe er ja schon den Bürgerbus erfunden. Und
das habe einen tieferen Sinn, dann wären da endlich mehr Menschen drin. Baumert selbst sah die Anklage als Verschwörung gegen sich. Sein Lösungsvorschlag, die Bushaltestellen sollen nun in Feuerrot
bemalt werden, damit die Busfahrer sie auch fänden. Darin sahen die Ankläger angesichts der Parteizugehörigkeit puren Eigennutz. Verurteilt wurde Baumert, das nächste Mal per Bus in den
Kreistag zu fahren, und dabei gleich noch die Grünen GemeinderätInnen mitzunehmen, weil sie den Narrenspielen die kalte Schulter gezeigt hatten. Und drüber hinaus muss Baumert nun den Narren noch 101
Liter Wein spendieren.
Dass die Aufstellung des Narrenbaums am Nachmittag akut gefährdet war - und das ohne Schuld des Bürgermeisters, berichtete dieser mit
Genugtuung. Denn erst am Vortag wurde entdeckt, dass im Narrenbaumloch noch der Weihnachtsbaum vom Weihnachtsmarkt stand, den deren Organisatoren dort vergessen hatte.
Der Termin für den 11.11. steht und damit der Auftakt zur fünften Jahreszeit des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg. Wie die nächste Fasnacht verlaufen kann, ist aus heutiger Sicht allerdings noch nicht klar. Dagi
Wenzler-Beger vermutet, dass es dann keine Narrenspiele und,wenn überhaupt, nur eine kleine Straßenfasnacht geben wird.
Das alles stehe noch in den Sternen, meint die Obristin Wenzler-Beger. Aber an das Martinispielauf
der Burg Rosenegg am 11. November glaubt sie fest.
Seit Juli arbeiten die Autoren an dem neuen Stück
Seit Juli schreiben und tippen sie und Peter Brütsch was
das Zeug hält und halten nun eine fast fertige Vorlage in den Händen. Bei sommerlichen Temperaturen sitzen sie im Garten und lesen sich gegenseitig aus dem
Manuskript vor, selbstverständlich in bestem Dialekt. In den letzten Wochen haben die beiden Autoren viel Zeit miteinander verbracht und dabei
eine unterhaltsame Handlung und flotte Texte für das Martinispiel entwickelt
Und genau diese Darsteller um Wenzler-Beger und Brütsch wollen die
beiden loben - sowohl hinsichtlich des Engagements als auch hinsichtlich der vitalen Kreativität. Das sei inzwischen ein richtig tolles Ensemble.
So manch eine Rolle wird da mal ganz gerne auf dieAkteure aus den
verschiedenen Gruppen des Narrenvereins abgestimmt. Bereits die Proben, die wie jedes Jahr Ende September beginnen sollen, würden richtig Spaß
machen. Das Publikum darf schon jetzt gespannt sein auf eine
Geschichte, die auf einer historisch belegten Begebenheit basiert und in gewohnter närrischer Großzügigkeit ausgeschmückt ist. Ein bisschen darf schon jetzt verraten werden: Klar, dass es
eine Epidemie geben wird. Nicht ein Virus, sondern ein Bakterium, das
die Beulenpest bringt, wird den Burgbewohnern große Probleme bereiten. Und natürlich wird eine altertümliche Maskenpflicht eingeführt.
19.02.2020 SIngener Wochenblatt
Rattlinger kämpfen ums Narrenbaumloch
und sind Helfer in der Not
Hohe Ehrungen beim Ordensabend
und einige närrische Spitzfindigkeiten
Rielasingen. Viel Schwug geholt haben die Rattlinger des Narrenverein Burg Rosenegg für die bevorstehende Fastnacht bei ihrer Ordenssitzung, in der es längst nicht nur um "Blechle"
und Ehrungen ging. Denn in diesem Jahr ist auch erste Hilfe in Sachen Narrenbaum nötig, die die Rielasinger Gilde den Blumenzupfern leistet. Wie der »Bürgermeister« der Blumenzupfergemeinde, Josef
Schöller, vermeldete sind nämlich in seinem Verein beide Männer ausgefallen, sie sonst den Narrenbau im Singener Wald fällen könnten. Die Anfrage bei der Rielasinger Patenzunft brachte die Erlösung,
denn Roland Reitze wird für die Blumenzupfer mit seinen Mannen den Baum rechtzeitig vor dem Schmotzingen Donnerstag fällen. »Wir sind neben der Poppelezunft noch die einzige Zunft, die ihrem Baum
beim Narrenbaumumzug am Donnerstag mit dabei hat«, unterstrich Schöller.
Der Termin für den 11.11. steht und damit der Auftakt zur fünften Jahreszeit des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg. Wie die nächste Fasnacht verlaufen kann, ist aus heutiger Sicht allerdings noch nicht klar. Dagi
Wenzler-Beger vermutet, dass es dann keine Narrenspiele und,wenn überhaupt, nur eine kleine Straßenfasnacht geben wird.
Das alles stehe noch in den Sternen, meint die Obristin Wenzler-Beger. Aber an das Martinispielauf
der Burg Rosenegg am 11. November glaubt sie fest.
Seit Juli arbeiten die Autoren an dem neuen
Stück
Seit Juli schreiben und tippen sie und Peter Brütsch was das Zeug
hält und halten nun eine fast fertige Vorlage in den Händen. Bei sommerlichen Temperaturen sitzen sie im Garten und lesen sich gegenseitig aus dem Manuskript
vor, selbstverständlich in bestem Dialekt. In den letzten Wochen haben
die beiden Autoren viel Zeit miteinander verbracht und dabei eine unterhaltsame Handlung und flotte Texte für das Martinispiel entwickelt
Ums Thema Narrenbaum gings auch beim Grußwort von Thomas Bertsche von den Schaflingern. Denn bei deren
Narrenspiegel hatte Bürgermeister Ralf Baumert die Überlegung ins Spiel gebracht, dass man aus Gründen der Sicherheit doch das Narrenbaumloch weg von der Kirche und Landesstraße aus dem Ortszentrum
an die Talwiesenhalle verlegen könnte, die aber auf Arlener Gemarkung läge wogegen sich der Zunftmeister der Rattlinger Holger Reutemann mit Händen und Füßen wehren werden, wie dieser
ausrief.
Bertsches Alternative wäre ein stationärer Narrenbaum, den Samen und einen Setzling hatte er schon mal
mitgebracht gehabt. Dann wäre der Narrenbaum ganz fest in der Erde.
Seine Premiere in der Bütt hatte an diesem Abend der neue Schermuser Marc Eder, der sich freute, endlich etwas sagen zu dürfen, was ihm
beim Narrenspiegel-Auftritt noch nicht vergönnt war, weil er dort nur zum Bierholen eingeteilt gewesen war. Eder unterstrich, dass er natürlich ein Rielasinger sei, obwohl er in Arlen wohnt und aus
Friedingen zugezogen war.
Die höchste Ehrung des Abends gab es diesmal für Bernie Reitze, der für 60 Jahre in der Zunft geehrt wurde. Schon im zarten Alter von 16
Jahren sei er als »Zauberlehrling« auf der Bühne der Narrenspiegel gestanden, erinnerte Zunftmeister Holger Reutemann. Für 50 Jahre wurde Viktor Paul geehrt. Beide sind inzwischen bei den "Altnarren"
noch im Verein dabei. Holger Reutemann selbst wurde an diesem Abend zusammen mit Katja Engberg vom Verein mit dem Holzorden für 25 Jahre bedacht, zudem steckte ihnen Landvögtin Ulrike Wiese die
Silberne Ehrennadel der Narrenvereinigung ans Revers. Peter Rudolf und Markus Paul sind ebenfalls seit 25 Jahren dabei, die Ehrung wird noch nachgeholt. Für 20 Jahre wurden zudem noch Norbert Gruber
und Markus Schoch durch den Verein und die Narrenvereinigung geehrt, zudem weitere Närrinnen und Natten für 10, 5 und 3 Jahre.
Stets der besondere Abschluss des Ordensabends sind die »Wieber«, die diesmal als Narrenspiegel-Putzkommando auftraten und allerhand
»Spuren« fanden, einschließlich des großen Steins, der dem neuen Nachtwächter Daniel Pieper nach seinem ersten Auftritt vom Herzen gefallen sei.
Narrenverein Burg Rosenegg feiert Premiere und 400 Menschen schauen zu. Der Auftakt der Narrenspiele war ein voller Erfolg, nächstes
Wochenende wird es dann wieder närrisch – mit erfundenen und wahren Geschichten aus dem Ortsgeschehen.
Am Ende des erfolgreichen Premierenabends des
Narrenvereins Burg Rosenegg versammeln sich alle Akteure auf der Bühne – und das sind viele. Bilder: Sandra Bossenmaier
Mit der Premiere in einer ausverkauften Talwiesenhalle haben die Rattlinger ihre Narrenspiele am vergangenen Freitag feierlich
eröffnet. Am ersten von insgesamt vier kurzweiligen Abenden gab es mitreißenden Spaß, Gesang, närrische Musik, anmutigen Tanz der Gardemädchen, Alefanz und Klamauk.
Damit weckten die vielen Akteure auf und hinter der Bühne bei vollem Einsatz die Freude auf Fasnacht, wobei manche Geschichten erfunden
waren und manche der Wahrheit entsprachen.
Die Garde mit dem Fanfarenzug Arlen sorgen für hervorragende Unterhaltung. Bild: Sandra
Bossenmaier
Zwei Arlener und zwei Rielasinger wissen viel zu berichten
Dabei führten vier Männer durch das Ortsgeschehen: Hausmeister Helmut hatte seine Gisela verlassen, er ist jetzt Nachtwächter. Mit dem
Schermuser, der jetzt einen Lehrbub hat, und dem Truebehüter wusste er über das Wichtigste im Dorf zu berichten, nichts und niemand wurde dabei verschont.
Die zwei Arlemer und die zwei Rielasinger wussten so allerlei zu berichten über die Grünen im Gemeinderat, Hauptamtsleiter Niederhammer
und Tengens größenwahnsinnigen Bürgermeister Marian Schreier, der Oberbürgermeister von Stuttgart werden möchteund gute Chancen dazu hätte. Sternsinger wollten die Vier sein, verließen den
Saal dann aber doch Spenden sammelnd als Scheinheilige vom Kabisland.
Sternsinger wollten sie sein, sind aber doch nur Scheinheilige: Marc Eder, Bernd
Ueltzhöffer, Thomas Gonsior und Daniel Pieper in der Nachtwächternummer. Bild: Sandra Bossenmaier
Der Abschiedsschmerz ist überwunden und ein neuer Traummann gefunden
Sodann musste Ali Schoch alias Gisela ihre Ansage ohne ihren Helmut bestreiten – was ihr wie gewohnt charmant und liebreizend gelang. Die
anfängliche Trauer über den weg gegangenen Helmut verflog schnell. Traummänner wie Lothar Reckziegel oder Thomas Bertsche, die bestensin ihr Beuteschema passen, hatten aber leider keine Chance
gegen die zu Queen-Melodien tanzenden attraktiven Männer in engen Hosen und Feinrippunterhemden, die an den Queen-Sänger selbst – Freddy Mercury erinnerten.
Mit Ökopunkten bezahlen? Hier geht das
Tiefsinniges gab es von Büttenredner Gerd Schoch, dem Landwirt vom Buttele, dessen Leben von der Musik begleitet wird. Über seine
Geschichten über Klimawandel ließ sich trotz der Ernsthaftigkeit herzhaft lachen. Ohrenputzstäbchen bedeuten das Ende des Kontinents – wie gut, dass es in Rielasingen keiner so genau nimmt mit der
Ohrhygiene. Künftig könnten Unternehmen, die der Umwelt nicht schaden, mit Ökopunkten bezahlen. Also zum Beispiel die Automobilindustrie oder die großen Chemiekonzerne. Er kennt auch den Grund
für das Chaos der vergangenen Tage mit dem Regionalbusverkehr: Ein duftender Narrenfurz und die dadurch beschlagene Scheibe waren der Grund für die Blindfahrt des Busfahrers. In Folge hatte dieser
Furz die gesamte Busflotte zerstört.
Gerd Schoch weiß alles über den Klimawandel. Bild: Sandra
Bossenmaier
Cheerleader in Rielasingen-Arlen?
Ulla, Christine und Sigi sagen Ja
Brühwarm wusste auch der Rattlingerchef Holger Reutemann zu berichten, was auf Ausflügen der Gemeindeverwaltung in die Hauptstadt des
Bieres passierte. Oder was geschieht, wenn der Bürgermeisterstellvertreter Rudi Caserotto bei Regen und mit alten Schuhen einkaufen geht und dabei die Sohle eines Schuhes verloren geht. Was ganz
Neues wussten die parodierten Ulla, Christine und Sigi über den 1. FC Rielasingen-Arlen zu berichten. Hier gibt es jetzt als Pausennummer eine äußerst attraktive Cheerleadergruppe, die vor der
Pause dem begeisterten Publikum ihr graziöses Können präsentierte.
Der 1. FC Rielasingen-Arlen hat endlich eine eigene Chearleadergruppe. Was die feschen
Mädels draufhaben, wird gleich mal präsentiert. Bild: Sandra Bossenmaier
Skurrile Figuren auf der Bühne –
ob aus dem All oder in der Kantine
Zu den über 400 Gästen in der Talwiesenhalle gesellten sich recht skurrile Figuren. In Rielasingen musste das (T)raumschiff Gülleblitz
1 mit dessen Käpt`n, Marsi, einem Amerikaner, der mit kleinen Schritten Müll einsammelte, Gretl von der Milchstraße, die zwei lange Zöpfe trug und einem Maschinisten notlanden. Sie unterhielten
sich mit Stern Singer über geostationären Sondermüll und setzten am Ende gemeinsam ein Zeichen des Friedens, bevor sie sich im Sauseschritt wieder ins Universum verabschiedeten. Wenig später
trafen sich trafe sich die kariöse Zahnfee, der dickbäuchige Weihnachtsmann Clausi mit seinem Rentier, das schlafende
Sandmännchen, die Frostbeule, welcher der Hintern auf Grundeis ging, und der düster auftretende schwarze Mann in der Kantine der Traumfabrik bei Bulette, Keule oder Vegetarischem in der Kantine der
Traumfabrik.
Nächstes Wochenende geht es weiter
Es ist unterhaltsam, wenn die Darsteller in aufwendigen Kostümen ihre Geschichten zum Besten geben. Dazu gehörte auch die kleine Jenny,
bei der eine Babyborn-Puppe, die virtuelle Assistentin Siri aus dem Smartphone und die Eiskönigin Elsa leben. Sie mochte zwar ihren Popel essen, aber nicht in den Kindergarten gehen. Und wenn die
kleine Jenny es sich nicht anders überlegt, können Zuschauer sie am nächsten Wochenende wieder auf der Bühne erleben: Weitere Vorstellungen gibt es nämlich am Freitag ab 20 Uhr und am Samstag ab
18 Uhr.
Die Akteure
Tom Albrecht. Ayla Anderson, Matthias Baum, Moritz Baum, Reiner Baum, Jenny Bohner, Patrick Bohner, Leon Breimesser, Ben Bröcker, Karin
Busshart, Lisa Busshart, Luis de Christofaro, Moritz Dietrich, Josef Duttle, Marc Eder, Jonas Fluck, Martin Fluck, Ralf Fortenbach, Andreas Fürst, Lena Fürst, Marc Fürst, Alisa Fuhrmann, Milena
Gonsior, Thomas Gonsior, Giulia Gorotzy, David Gräble, Erwin Gräble, Matthias Graf, Marianne Heimberg, Thomas Held, Andreas Herzog, Sabine Herzog, Jordi Hespeler, Antonia Ienco, Sandro Ienco,
Erika, Jusufovski, Susanne Kalopek, Sarah Kauder, Thomas Klingert, Simon Kupprion, Daniel Kutscher, Dominik Lenzenhuber, Andreas Martin, Marlene Martin, Helmut Matt, Lena Mayer, Lars Meister, Sabrina
Naguschewski, Daniel Pieper, Tim Reitze, Roland Reitze, Marita Reitze-Fürst, Holger Reutemann, Theresa Rohr, Leonie Roth, Markus Roth, Alexander Schlenker, Moritz Schmid, Patrick Schmider, Ali
Schoch, Gerd Schoch, Paul Schoch, Daniel Schorpp, Sabrina Schorpp, Rita Stadelhofer, Rudolf Staib, Bernd Ueltzhöffer, Lukas Uhler, The Voice, Patrick Weber, Oli Weißenrieder, Dagi Wenzler-Beger,
Kilian Wiljotti, Nina Zeuner.
Viel Beifall für die Premiere der Rattlinger Narrenspiele
Rielasingen. Die sind wieder ein Renner, die Narrenspiele des Narrenverein Burg Rosenegg in der Talwiesenhalle. Wie zum Auftakt am
Freitagabend verkündet werden konnte, sind alle vier Aufführungen bis auf eine Handvoll Karten ausverkauft. Das zur Premiere bestens gelaunte Publikum konnte sich über manche Überraschung
freuen.
Zum Finale kurz vor Mitternacht gab es gar "Freddy Mercury" von Queen gar in 13-facher Ausführung mit einem munteren Meddley der
britischen Popgruppe, in dem sogar singend die Akteure des rauschenden Abends vorgestellt und auf die Bühne für tanzende Schlussbild geholt wurden.
Nachdem die Narrenspiele der letzten Jahre doch von Nachrufen und Abschieden geprägt waren, ging es dieses Jahr doch närrisch zu neuen
Ufern mit neuen Akteuren und Gruppen auf der Bühne. Die ganz traditionelle Nachwächter-Nummer, die für Jahrzehnte zur letzten Saison verstorbenen Bögy auf den Leib geschnitten war, wurde dieses Mal
zu einer geordneten Übergabe genutzt. Denn auch der Scheermuser Bernd Ueltzhoeffer, der für die "Arlemer" stand, wollte sich schon längst von der Bühne verabschieden. Er hatte mit Marc Eder nun
seinen Lehrling auf die Bühne gebracht, der seinen Platz einnehmen wird, und der seine Feuertaufe mit Bravour bestand in den närrischen Spitzfindigkeiten, die diesem Auftritt ihrer unbestreitbare
Würze geben. Zusammen mit Nachtwächter Daniel Piper und Trubehüeter Thomas Gonsor gibt es noch immer die traditionellen Textlücken. Der Blick ging auch diesmal wieder nach Singen, wo vermutet wurde,
dass nach dem Abriss des Conti, dem Abriss an der Kunsthalle, dem "platt gemachten" Herz-Jesu-Platz die gegenwärtigen Steinschläge auf dem Hohentwiel gar dazu dienen könnte, der Stadt Platz zu
schaffen, denn wenn der Hontes da nicht mehr im Wege stehe, könnte man ja auch noch ein MAC3, 4 oder 5 dort bauen, folgerten die Narren. Dem Tengener Bürgermeister Marian Schreier unterstellten sie
angesichts seiner OB Kandidatur in Stuttgart gar Größenwahn und fragten sich, ob nicht "braun" das Ergebnis sein könnte, wenn ein Roter hier ans Werk gehe, der noch grün hinter den Ohren
sei.
Philosophiert wurde angesichts des Grünrucks im Gemeinderat, dass die Gemeinde eigentlich immer schon "gut zu Vögeln" gewesen
sei.
Apropos grün: die Schülerdemonstrationen von Fridays for Future zogen durchs ganze Programm. Sogar Büttenredner Gerd Schoch ging in
seinem Plädoyer für die Landwirtschaft ganz närrisch darauf ein, denn er hatte ausgemacht, dass die Ohrstäbchen unser aller Untergang sein werden, mehr noch als die Milliarden Einweg-Kugelschreiber
aus Plastik, wie er im Publikumstest vorführte.
Einen glanzvollen Einstand hatten Jenny Bohner, Sandro Ienco, Daniel Schorpp und Lukas Uhler mit ihrer Nummer "Achtung, Jenny kommt" und
Szenen aus einem Kinderzimmer, bei dem das Spielzeug einschließlich "Siri" ein Eigenleben zwischen Elektronik- und Genderwahn voller alefänzigem Humor zum Leben erwachte.
Gar mit dem Rauschiff waren Moritz Baum, Reiner Baum, Karin Busshardt, Andreas Fürst
und Maria Reitze-Fürst auf der Bühne der Talwiesenhalle gelandet. Das Raumschiff musste aber erst mal in die örtliche Werkstatt zu Überholung, während dessen wurde gar ein Sternsinger
hergebeamt, der sich seine närrischen Scharmützel mit "Greta Tumberg" lieferte, das war ein köstliches Vergnügen.
Für besondere Pointen zwischen Tagespflege und Klimakrise sorgten Marc Eder, Alisa
Fuhrmann, Milena Gonior, Thomas Gonior, Sarah Kauder und Nina Zeuner mit ihrer "Sagenhafter Vesperziiet". Der Sandmann verschlief seinen Auftritt, der Weihnachtsmann bekam sein Übergewicht nicht in
den Griff, Väterchen Frost musste um seine Zukunft bangen und die Fee litt unter heftigen Karies von den vielen Süßigkeiten, die die auf ihren Touren geschenkt bekam, während die Köchin im Altersheim
zu unappetitlicher Arbeitsweise neigte. Schöne Grotesken, für die diese Gruppe schon seit Jahren steht.
Mit gleich wie Auftritten des Fanfarenzugs, den "Havanna Nights" von den
Gardemädchen, tiefen Einblicken in das Familienleben des FC Rielasingen-Arlen von den Holzern als die neuen Cheerleaders im Talwiesen-Stadion und einem bestens aufgelegten mit viel Gesang unterlegten
Musikverein Rielasingen-Arlen wurde für erstklassige Stimmung im Publikum gesorgt. Die Gesamtleitung der Narrenspiele lag in den bewährten Händen von Dagmar Wenzler-Beger.
Mehr Bilder vom Narrenspiegel gibt es in unserer Galerie.
Vorverkauf für 62. Rattlinger Narrenspiele startet
Rielasingen. Am 31. Januar feiern die Narrenspiele der Rattlinger ihre Premiere für 2020 in der Talwiesenhalle. Die Traditionsnummer
mit »Nachtwächter, Schermuser und Tubehüeter« wird neu aufgelegt. Der Vorverkauf startet am Samstag, 18. Januar.
Wie jedes Jahr nach dem Jahreswechsel ist der Proberaum im Narrenschopf der Rielasinger Narren der begehrte Ort, wo alle
Narrenspielakteure fleißig am Üben sind .
Es wird getextet, gelernt, verworfen, diskutiert, getanzt , gesungen und auch viel gelacht. Das Ergebnis: Wenn am 31 Januar
Zunftpräsident Holger Reutemann, Junker Hans und sein Burgvogt Spindler das Publikum in der Talwiesenhalle willkommen heißen, dann heißt es zum 62. Mal: Pfiffige Unterhaltung mit dem Narrenverein
Burg Rosenegg.
Die Newcomer Sandro Ienko, Daniel Schorpp, Lucas Uhler und Jenny Bohner kramen dieses Jahr in der Erfahrungskiste des Kindergartens und die
Gruppe um Marita Reitze-Fürst kehrt aus dem Weltall zurück. Auch sonst gibt es wieder eine Mischung aus Altbewährtem und neuen Gesichtern.
Die Traditionsnummer »Nachtwächter, Truebehüeter und Schermuser« wird mit neuen Darstellern, samt neuem Ansager frisch aufgelegt. Man darf darauf richtig gespannt sein.
Mit dabei sind natürlich die hübschen Mädchen von der Tanzgarde, begleitet vom FZ Arlen und Gerd Schoch in der Bütt. Die Mannen der
Zimmernmannsgilde werden in gewohnter Grazie das Tanzbein schwingen. Figuren aus dem Film „ Hüter des Lichts“ treffen sich in einer Kantine und treiben dort ihr Unwesen. Die Tanzgruppe »Power Girls«
entführt die Zuschauer nach Kuba. Am Schluss wird es dieses Jahr rockig werden, denn die Schlussnummer wird von »The Voice« bestens begleitet.
Auf jeden Fall kann sich das Publikum vier Mal auf einen bunten und vergnüglichen Abend in gewohnter Qualität bei den Rielasinger Narren freuen. Am vierten Abend tritt als besonderes Schmankerl auch
noch die Minigarde mit Kindern zwischen 9 und 12 Jahren auf.
Für alle Spieltermine am 31. Januar/1. Februar, jeweils 20 Uhr und 7. und 8. Februar (18 Uhr) gibt es noch ausreichend Karten.
Der Vorverkauf startet am 18. Januar ab 9 Uhr bei Hoffmann Optik in Rielasingen, Niedergasse 2.
Fast 800 Besucher erlebten das diesjährige Martini-Freilichspiel der Rattlinger Narren am Sonntag und Montag auf Burg
Rosenegg.
Bei »So goht’s it« gab es echte Beziehungsdramen zu erleben, und einen sechswöchigen Frauenstreik.
Und dabei begann dieses Freilichtspiel, bei dem Junker Michael Blum seinen bereits 30. Auftritt in der Burgruine feiern durfte, alles so
fröhlich. Singend bereiteten die Weiber aus dem Dorf das Martinimahl vor und es sollte ein richtiges Fest werden. Doch da hatten die Frauen wohl geträumt in ihren Liedern.
Denn als ihre Gatten von der Feldarbeit zurückkamen, war ihnen weniger nach einem wohligen Mahl zumute, und sie wollten nicht mal waren
mit dem Saufen, bis sie sich gewaschen haben. Und da platze den Weibern ordentlich der Kragen. Unter wüsten Beschimpfungen verließen sie den Tisch, den Männern ist trotzdem erst mal mehr nach Durst.
Doch schon, wo es an Aufräumen, Spülen, Wäschewaschen und die Versorgung manch körperlicher Regung geht, wird immer klarer, dass es für diese Bande nicht ohne Weiber geht.
Sechs Wochen halten sich es aus, doch das quillt ihnen der Dreck schon aus den Ohren. Also soll es ins frisch eröffnete Badehaus gehen,
das freilich eine ganz besondere Überraschung feil hält: denn erst nach und nach bemerken die Raufbolde, dass hier die verschwundenen Frauen hier beim Badbesitzer (Gerd Schoch) arbeiten. Und die
genießen natürlich die Rache an den »Herren der Schöpfung« mit wirklicher Lust, bis die Männer auch hier die Flucht antreten müssen. Zuvor hatten diese Aber auch noch bei ihren Herren, dem Junker
Hans (Andreas Fürst) und dem Burgvogt (Michael Blum) auf der Massagebank gerächt, wohl auch weil dieser das Bad eher mit einem horizontalen Etablissement verwechselten und noch ganz andere
Dienstleistungen von der Frauenschar erhofften.
Doch wie machen die Männer ohne ihre Frauen weiter? Da kommt die Fügung des Glücks, oder besser gesagt der Autoren Dagi Wenzler-Beger und
Peter Brütsch ins Spiel, die just während dieser Behandlung einen Brand ausbrechen lassen, der natürlich ohne die Männer nicht zu löschen ist, und auch nicht ohne Vogt und Junker, die doch erst mal
Ordnung in den aufgelösten Hühnerhaufen bringen müssen. Das Happy End: Am Ende versprechen die Männer alles auf Knien, nur damit ihre Frauen wieder zurück kommen. Und die Frauen wollte ja eigentlich
auch zurück. Ob das nun aber ein Happy End ist, fragten sich bei den hier vorgestellten Exemplaren dann doch einige Gäste des Theaters.
Es spielten mit: Andreas Fürst, Michael Blum, Daniel Schwarz
Josef Duttle, Simon Mayer, Sandro Ienco, Gerd Schoch, Alexander Schlenker, Gunnar Kattge, Karin Busshard, Marita Reitze -Fürst, Ali Schoch, Marlene Martin und Ayla Andersson.
Zunftmeister Holger Reutemann, der auch den Prolog gehalten hatte, konnte zu feierlichen Eröffnung der Fasnet 2020 der Burggaststätte schon
den Ausblick auf den Fasnetsonntag geben. »NarRieWo ganz sportlich« ist das Motto für den gemeinsamen Umzug aller Narren aus den drei Ortsteilen dann.
Dies auch im Himnblick des 125. Geburtstags des Turnverein Rielasingen im kommenden Jahr, wie Reutemann erläuterte.
Mehr Bilder vom Freilichttheater gibt es in unserer Galerie.
Der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg begrüßt den
traditionellen Beginn der Fasnacht mit einem Geschlechterduell, das sich gewaschen hat.
Immer feste druff: Marita Reitze-Fürst blüht in der
Rolle der erbosten Bauersfrau sichtlich auf. Das Publikum spendet begeistert Beifall, als sie auf unnachahmliche Weise das Wischtuch schwingt.| Bild: Tesche,
Sabine
19.08.2019 Bericht vom Singen Wochenblatt
Abschied vom »Hasel« Brütsch
Altnarr und Altgemeinderat starb kurz vor seinem 81. Geburtstag
Rielasingen-Worblingen.
Kurz vor seinem 81.
Geburtstag verstarb am 13. August in Rielasingen-Worblingen Josef »Hasel«∑ Brütsch - und wird eine große Lücke hinterlassen.
Neben seiner Familie trauert
insbesondere der Narrenverein Burg Rosenegg über eine seiner zentralen Figuren der letzten Jahrzehnte.
Josef Brütsch, der auch 34
Jahre für die Freien Wähler im Gemeinderat saß und als Verständiger in Baudingen dort durch seine Fachkenntnis sehr geschätzt war, trat über Jahrzehnte als der »Truubehüter« bei den Rattlinger
Narrenspieln in der berühmten Nachwächternummer auf, und stritt sich dort sehr hintergründig mit dem Arlener Schermuser, seine Auftritte bei den Ordensabenden der Zunft waren immer wieder Höhepunkt,
denn schon Ende der 1960er-Jahre gehörte das Gründungsmitglied - der Zimmermannsgilde dem Elferrat an. Brütsch selbst war 1953 bereits in den Narrenverein eingetreten. Auch viele Jahre war er dabei
beim Elferspiel an Martini.
Undenkbar wäre es für die Rattlinger gewesen, ihren Narrenschopf in der ehemaligen »Arlen«-Fabrik zu Bauen, wenn nicht der »Hasel«, wie er genannt wurde, sich auf der
einen Seite politisch eingebracht hätte, und auf der anderen Seite mit seiner beruflichen Qualifikation.
Als zweiter Vorsitzender des
»Förderverein Narrenschopf« war er ein Schwergewicht der Visionen umsetzen konnte, und nebenher trägt noch so manches Sport-Clubheim in der Region seine Handschrift. »Wenn man von einer Dorfgröße und
einem Original sprechen will, dann trifft das auf unseren »Hasel« hundertprozentig zu«, so Holger Reutemann als Präsident des Narrenverein Burg Rosenegg und Patrick Sixtas als Vorsitzender des
Förderverein Narrenschopf in ihrem gemeinsamen Nachruf.
Erstellt von Oliver Fiedler
28.02.2019 Bericht vom Singen
Wochenblatt
Bürgermeister Baumert wird ein »Zigüüner«
Rielasingen-Worblingen.
Eine harte Strafe hat die närrische Gerichtsbarkeit der drei Narrenvereine von Rielasingen, Worblingen und Arlen gegen Bürgermeister
Baumert verhängt.
Der Burgvogt musste ganz schön mit
dem
Bürgermeister kämpfen um an den
Rathausschlüssel
zu kommen. swb-Bild:
of
Denn der Schultes muss beim großen Fasnetumzug am Samstag in Singen die Gruppe der "Zigüüner« unterstützen, wie Junker Hans auf der
Treppe der Rielasinger Kirche vor hunderten von närrisch gekleideten Gästen verkündete. Auslöser für dieses Urteil seien die vielen Abwesenheiten des Bürgermeisters im XXL-Wohnmobil, und dass er
zusätzlich auch immer noch Fotos seiner Wochenend-Ausflüge über soziale Netzwerke verbreite, was den Neidfaktor noch weiter erhöhe. Bürgermeister Baumert konnte sich mit seiner Verteidigungsrede
nicht durchesetzen, der närrische Junker als Ortsgerichtsbarkeit legte sogar noch tausend Liter Wein im Urteilspruch drauf. Damit müsse er die Narren an der Fastnacht verköstigen. Das wollte Baumert
nicht recht gehört haben. »Denen muss der Wein reichen, den ich ihnen an Martini schon spendiere«, meinte er trocken.
Mehr Bilder von der Entmachtung gibt es in unserer Galerie.
27.02.2019 Bericht vom Südkurier VON SANDRA BOSSENMAIER
Narrenvereinigung ernennt Dagmar Wenzler-Beger zur Obristin
Dagmar Wenzler-Beger wird in der Ordenssitzung des Ratllinger Narrenvereines Burg Rosenegg für ihre Verdienste um die Fasnacht zur Obristin in der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee ernannt.
Dagmar-Wenzler Beger (3. von links) wird für ihre Verdienste um den
Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg zur Obristin ernannt. Von links: Rainer Hespeler, Landvögtin Ulrike Wiese, Dagmar Wenzler-Beger, Lars Meister, Marlene Martin, Sascha Becker, Mario Wölfle und
Holger Reutemann, hinten Musiker Armin Priganica. | Bild: Sandra Bossenmaier
Ein fast nicht endender Ordensregen ergoss sich an der Ordenssitzung des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg
über die Narren und deren Freunde. Die höchste Ehrung, die von der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee ihren Mitgliedern ausgesprochen werden kann, wurde Dagmar Wenzler-Beger
zuteil. Rainer Hespeler, Präsident der Narrenvereinigung,
überbrachte ihr höchstpersönlich den Obristen-Orden. Nur wenige, besonders verdiente Narren erhalten diesen Orden.
Es hätte den zeitlichen Rahmen der Sitzung gesprengt, den fasnächtlichen Lebenslauf von Wenzler-Beger Revue passieren zu lassen, fasste
Hespeler zusammen. Besonders hob er ihr Engagement als Regisseurin bei den Martini- und Narrenspielen hervor. Seit fast 40 Jahren bringt sie ihr Schauspieltalent und ihre Kreativität in den Verein
ein. Mit einem lang anhaltenden Beifallssturm bezeugten die versammelten Narren ihre Anerkennung.
Weitere Auszeichnungen für verdiente Mitglieder
Gerline Schellinger und Regina Fortenbach wurden für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Narrenverein mit der Ehrennadel in Silber geehrt.
Beide engagieren sich in vielfältiger Weise für den Verein. Außerdem erhielt Regina Fortenbach an dieser medaillenreichen Ordenssitzung ein neues Haustier. Für den Vereinsdackel gab es einen
Dackelorden. Sie sei der Prototyp einer Kassiererin und sein persönlicher Diamant, ehrte Holger Reutemann, der Chef der Rattlinger, die Ordensträgerin.
Mit dem Holzorden des Vereines und der Ehrennadel in Silber der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee wurden Gunnar Kattge und Marlene Martin
für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein geehrt.
Der Abend war trotz der Trauer um Bernhard Beger (Bögyi), der Ende Dezember überraschend gestorben war, Trost spendend und Mut machend,
die Freude an der Fasnacht kam nicht zu kurz. Besonders vielversprechend könnte der Abend für die "Wiiber" ausgegangen sein. Als alte Männer hatten sie sich an schmucke Damen rangemacht und den in
Wahrheit feschen Männern geschmeichelt.
02.02.2019 Bericht vom Singen Wochenblatt
Rattlinger eröffnen die Narrenspiele
mit buntem Dorfabendin der Talwiesenhalle
Rielasingen. Nicht ganz ausverkauft war die Premiere der diesjährigen Narrenspiele des Narrenverein Burg Rosenegg
am Freitagabend, was auch im frühen Termin gelegen haben mag. Denn nachdem die Gemeinde die Halle vor der Fastnacht für ein Gastspiel von Lisa Fitz vergeben hatten, mussen die Narren ihr Programm mit
den vier Vorstellungen um eine Woche vorziehen. Der Abend war in einem Punkt noch geprägt von der Trauer über den viel zu frühen Tod von Obernarr und Nachtwächter Bernhard "Bögyi" Beger, und diese
Lücke blieb an diesem Abend auch. Zunftpräsident Holger Reutemann ließ als Gedenken das Publikum einen seiner größten Gassenhauer "Mein Schal ist schmal" singen. Thematisch blieben die Narren in
diesen Jahr auch eher im Dorf.
Michael Blum, Andreas Fürst und Daniel Pieper erweckten die Narren auf der Bühne und brauchten, in Erinnerung an den Hitzesommer gleich mal eine
Ladung Schweißtücher für ihre Achseln. Büttenredner Gerd Schoch hatte neben so mancher Schmunzette über den "gestohlenen" Lachs von den letzten Narrenspielen auch manche närrisch-politische Botschaft
parat. So empfahl er Bürgermeister Baumert angesichts dessen riesigen Wohnmobils, dass eigentlich dort ganz einziehen könnte, um seinen Wohnraum als Unterkunft für sozial Schwächere zur Verfügung zu
stellen. In Anspielung auf die "schweigenden Glocken" der Singener Herz-Jesu-Kirche wegen Lärmbeschwerden von Anliegern, empfahl er, dass man für solche am besten gleich auch den Oster- und
Pfingstmontag abschaffen könnte, wenn sie das Thema Kirche stören würde.
Eine lustige Vision hatten Reiner Baum, Karin Busshart, Andreas Fürst, Marita Reitze-Fürste, Moritz Baum, Paul Schoch, Lukas Uhler und
Sando Ienco ersponnen: Ein Drive-In Kino auf der Talwiese. Und dafür mussten erst mal alle Autos gewaschen werden mit reichlich Situationskomik.
Eine klasse Nummer war "Alte Wieber, ebbes für unsW" von den Holzern Tom Albrecht, Matthias Baum, Ben Bröcker, Erwin Gräble, Jordi
Hespeler, Simon Kupprion,Alexander Schlenker, Rudolf Staib, Samuel Wild unter der Leitung von Marianne Heimberg, Sabrina Naguschewski und Roland Reitze. Die alten Damen kamen im Dorf gar nicht mehr
zurecht, denn der Penny ist nur dort wo der Edeka mal war, der Edeka gegenüber dem Platz vor der Plus mal war, der Plus wurde zu Netto ist nun dort wo der Falken mal war und wo der Netto mal war, da
würde man nun mit Kopftuch bedient, ganz so wie früher, als es noch aufs Feld ging. Das sorgte für wirbel bei der Fahrt im Bürgerbus und mündete in ein knackiges Männerballett.
Eine kuriose Version vom "Brexit" lieferte der Fanfarenzug mit Highländer-Dudesackverstärkung im Schottenrock unter der Leitung von
Andreas Herzog.
Die Kuriositäten von Teleshopping brachten Sandro Ienco, Daniel Schorpp, Lukas Uhler und Jenny Bohrer auf die Bühne. Ihr Schlafkissen in
Aktenordneroptik für Beamte und andere müde Büromenschen wurde vor allem aus dem Rielasinger Rathaus eifrig bestellt.
Eine Tolle Nummer war "Im Wechselbad der Gefühle" mit Alisa Fuhrmann, Milena Gonsior, Sarah Kauder, Thomas Gonsior, Nina Zeuner und Marc
Eder. Dort trafen sich allerhand Geühle, die die Menschen aus ihren Bewußstein verstoßen hatten zur Therapie - inclusive einem schönen Song.
Das Thema Highschool brachten die Gartemädchen PLarissa Bohlander, Lena Fürst, Lea Gierke, Antonia Ienco, Marah Mayer, Theresa Rohr,
Alisa Hils, Loredana Braganca, Leonie Roth unter der Leitung von Antonia Ienco und Cibrije Ienco effektvoll und Sportlich auf die Bühne.
"Ko Ahnung" war ein viel belachter Auftritt von Ali Schoch und Thomas Gonsior, die allerhand Fundsachen aus der Talwiesenhalle ans
Tagesicht brachten bevor schon der Musikverein unter der Leitung von Helmut Matt das Finale einblies um ausgelassen auf den Tischen zu tanzen. Aber irgendwie haben die eben doch gefehlt, der
Nachtwächter, der Schermuser und der Trubehüter. Die Gesamtleitung hatte in Bewährter weise Dagmar Wenzler-Beger.
Wie jedes Jahr nach dem Jahreswechsel geben sich die Akteure der Rielasinger Narrenspiele im Proberaum des Narrenschopfes die Türe in
die Hand. Nachdem es eine Ter- minüberschneidung bei der Hallenbelegung gegeben hatte gehen die Proben jetzt schon in den Endspurt, teilt der Verein mit.
Wenn am Freitag, 1. Februar, der Junker Hans, sein Burgvogt Spindler und sein Hofnarr die Ratten, Hansele, Elfer, Zigüner,
Zimmermannsgilde und Garde zum Leben erwecken, dann heißt es zum 61. Mal: Beste Un- terhaltung mit dem Narrenverein Burg Rosenegg.
Wenn`s um den Nachwuchs geht hat der Narrenverein zum Glück keine Sorgen, denn dieses Jahr werden mit Sandro Lenko, Daniel Schorpp, Lucas Uhler und Jenny Bohner neue Talente ihr Debüt abliefern. Die große Lücke, die durch den unerwarteten Tod vom Nachtwächter Bögiy
Beger entstand, ist schwerlich zu schließen und der Verein bittet um Verständnis, dass die Traditionsnummer dieses Jahr ausfallen muss.
Mit dabei sind natürlich die hübschen Mädchen von der Tanzgarde und Gerd Schoch in der Bütt. Die Gruppe um Marita Reitze-Fürst
begibt sich in eine Autowaschanlage und die Zim-mermannsgilde widmet sich tanzend dem schönen Geschlecht. Ein ungewöhnlicher Ausflug in die Welt der Gefühle und eine Parodie auf das so beliebte
Teleshopping wird umrahmt durch Musik vom FZ Rielasingen-Arlen und deTanzgruppe »Power Girls«.
Selbstverständlich werden die Lachmuskeln der Besucher vom Hausmeisterehepaar Helmut und Gisela, sprich Thomas Gonsior und Ali Schoch
nochmal strapaziert, bevor wie die Jahre zuvor der Musikverein Rielasingen-Arlen unter der Leitung von Helmut Matt das Ganze auf hohem musikali- schen Niveau ausklingen lässt. Am vierten Abend tritt
als be- sonderes Schmankerl auch noch die Minigarde mit Kin- dern zwischen 9 und 12 Jahren auf.
Zu vier Spielterminen am 1., 2. und 8. Februar um 20 Uhr, wie für den 9. Februar Karten im Vorverkauf bei Hoffmann Optik in Rielasingen,
Niedergasse 2.
Mehr zur Rielasinger Fastnacht unter www.rattlinger.de.
09.01.2019 Singener Wochenblatt
Ein echter »Kerle«Trauer
um Bernhard Beger
Beim großen Elferspiel des Narrenvereins Burg Rosenegg an Martini war er erstmals nicht auf der Bühne mit von der Partie und seine Rolle
musste kurzfristig von einem anderen Spieler für die Fastnachtseröffnung der Rattlinger übernommen werden. »Das wird schon wieder«, hieß es auf besorgte Fragen der Narren über seinen
Gesundheitszustand. Doch sein Sitz im Rielasinger Gemeinderat in der SPD-Fraktion blieb seither leer, und er wird es auch bleiben. Am 28. Dezember ist Bernhard Beger im Alter von 68 Jahren
verstorben. Und solche Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck, die sich den Mund nie verbieten ließen, wenn gleich hier auch vom Narrenrecht zuweilen Gebrauch gemacht werden musste, die einen ganz
originären herben und sarkastischen Humor lebten, die dabei für Offenheit wie Ehrlichkeit, für eine an sachlicher Notwendigkeit orientierten Politik standen, hinterlassen eine Lücke, die niemand
anderes ausfüllen kann. Bernhard Beger, selbstständiger Augenoptikermeister im Rielasinger Ortskern bis zu seinem Ruhestand in 2017, verschaffte vielen Menschen in der Gemeinde den nötigen
Durchblick. Angesichts des drohenden Ausscheidens seiner Frau Dagmar Wenzler-Beger aus den Diensten der Ten-Brink-Schule ebenfalls in Richtung Ruhestand, was letzten Sommer der Fall war,hatte er
sich nochals Amtsbote für die Gemeinde verpflichtet, als der er höchste Anerkennung bekam, da seine Touren natürlich von manchen besonderen Begegnungen geprägt waren.
Gefragt waren seine Ansichten im Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen, dem er von 1984 bis zu einem zu frühen Tod für die SPD
angehörte. Bei der Ehrung für 25 Jahre in dem Gremium durch den Gemeindetag wurde ihm zudem die Ehrenmünze in Gold durch die Gemeinde verliehen. Politik für die Bürger war sein Thema, und
da durchschaute er schnell, wenn sich einer der drei Bürgermeister, die in diesen 34 Jahren vorne auf der Verwaltungsbank saßen, sich ein Denkmal setzen wollten. In dieser Zeit hat sich die Gemeinde
immens entwickelt.
Der Narretei galt eine ganz besondere Leidenschaft. Beim Narrenverein Burg Rosenegg gehörte er den Hansele an. In 2017 wurde er bei der
Ordenssitzung für 40 aktive Jahre im Häs geehrt. Die Bühne war die andere Seite der Medaille. 26 Jahre lang war Bögiy, wie er in der fünften Jahreszeit hieß, der »Nachtwächter« bei den
Narrenspielen, zusammen mit Narrenpräsident Roland Schoch bis zu dessen plötzlichem Tod, und seit 16 Jahren mit dem»Schermuser« (Bernd Ueltzhöffer). Und da brauchte er nicht immer Worte, um in der
Halle für Gelächter bis zum Muskelkater zu sorgen. Denn seine Dialoge mit den Souffleusen waren legendär. Und da war noch die Burgruine Rosenegg, wo Bögiy immer dabei war, als einer der
tragischen Helden der Rielasinger Fastnacht, die nie Geld, aber so viel Durst hatten ... und Lebenshunger.
Oliver Fiedler fiedler@wochenblatt.net
12.11.2018 Bericht vom Singener Wochenblatt
"Im Namen der Hose"
Rattlinger Narren begeistern über
800 Besucher ihrer Narrenspiele zu Martini
Rielasingen. Mit einen recht effektvollen, aber auch blutrünstigen Drama begeisterten die Schausüpieler des Narrenverein Burg
Rosenegg am Wochenende gleich in zwei Aufführungen ihr Publikum zur Eröffnung der Fastnachtssaison. Über 800 Zuschauer waren das nach Schätzungen von Zunftmeister Holger Reutemann. Und in "Im Namen
der Hose", musste dieses Jahr gar um das Leben von Junker Hans (Andreas Fürst) gekämpft werden, der im Nachthemd den zwergenhaften Dieb (Dagmar Wenzler-Beger) überraschte, welcher auf der Suche nach
auf der Burg deponierten Schätzen im Auftrag des Raubritters Werner von Schienen (Gunnar Kattge) war.
Das Drama in der Burgruine nahm seinen Anfang durch Besuch
aus der Schweiz. Heinrich von Wartenfels (Alexander Schlenker) kam hoch zu Pferd mit seiner Schatztruhe angeritten, um sie hier in der Burg vor einer Bande "Im Namen der Hose" in Sicherheit zu
bringen, die ihr Unwesen bei den Adligen treiben würde, um deren Reichtümer unter den Armen zu verteilen. Und da auf Burg Rosenegg nie was zu holen sei, sei sein Schatz hier sicher meinte dern reiche
Verwandte des glücklosen Junkers. Was die Armut betrifft, so hatte er gewiss recht, denn mit Burgvogt Spindler (Michael Blum) ging es unter dem Gesinde dort gerade darum, aus Mangel an Fleisch auf
vegane Ernährung umzustellen und Spaghetti aus Birkenrinde sollten die Mägen künftig füllen. Da erzeugte die Schatztruhe natürlich manche Begehrlichkeit und aus Vorfreude gab es erst mal ein großes
Besäufnis mit den letzten Resten aus den Weinkeller.
Doch die Räuber rochen schnell den Braten und kamen noch
in der selben Nacht zu ungebetenem Besuch. Junker Hans mit seinem leichten Schlaf wurde Opfer einer Messerattacke, doch die Sanitäter konnten dank "Druckverband" sein Leben retten, und bald schon
waren die drei Diebe gefasst, die sich im Publikum versteckt hatten. Durch den eilends von der Nellenburg gerufenen Commissär (Thomas Gonsior für den erkrankten Bernhard Beger) und seinen
empfindsamen Assistent (Daniel Piper) sollte der Auftraggebber aus den drei Banditen herausgepresst werden: auf der Streckbank wurden dem ersten (Daniel Schwarz) die Fußnägel gezogen, dem zweiten
(Josef Duttle) gar die Zunge abgeschnitten und der vermeintlichen Mörderin die Arme enorm in die Länge gezogen. Den geplanten Feldzug auf die Schrotzburg zu Schienen brauchte es gar nicht mehr, denn
der Raubritter kam noch am selben Abend persönlich vorbei, um Nachzusehen, wo seine drei "Vollpfosten" denn abgeblieben wären und wurde kurzerhand festgenommen. Und dank einer Spende aus der Schweiz
und einer angekündigen Belohnung für die Festnahme des Raubritters konnte am Schluss wieder mit dem Publikum gefeiert werden - auf die neue Fastnacht.
Bei der Anschließenden Sitzung im Gasthaus Rosenegg
konnten zehn junge Narren in die Gruppe der aktiven nach ihrem "Probejahr" offiziell aufgenommen werden. Zudem wurde das Motto des diesjährigen Fastnachtssonntag-Umzugs aller Narren aus der Gemeinde
mit "NArRieWo reist um die Welt" durch Holger Reutemann bekannt gegeben.
Nach dem Tod von Roland Schoch war im Narrenverein Burg Rosenegg eine schmerzliche Lücke entstanden. Die Position des Vorsitzenden ist nun wieder
besetzt
von SANDRA
Bossenmaier
Holger Reutemann aus Rielasingen ist
der neue
Vorsitzende des Rattlinger Narrenver
eines Burg Rosenegg.
Sein Vorgänger Roland Schoch war vor
über einem Jahr
plötzlich gestorben. BILD: SANDRA
BOSSENMAIER
Rielasingen-Worblingen Bei der im Frühjahr stattgefundenen Hauptversammlung des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg kam es so, wie es
scheinbar zu erwarten war. Holger Reutemann wurde zum Ersten Vorsitzenden des Vereines gewählt. Doch der neue Narrenpräsident der Rattlinger hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Vor über
einem Jahr war sein Roland Schoch für alle völlig unerwartet gestorben. Im darauffolgenden Jahr hatte Reutemann die Führung zwar kommissarisch übernommen hatte sich aber bewusst eine Bedenkzeit
erbeten. Zu groß war die Trauer über den Tod seines Vorstandskollegen und Freundes, der eine große Lücke hinterlassen hatte. Gerade das Geschehene hätte die Mitglieder noch enger zusammen geschweißt,
äußert sich der neue Chef der Rattlinger stolz über den guten Zusammenhalt im Verein. Auf die Frage, wie die Zukunft des Narrenvereines aussehen wird, weiß er, ohne zu zögern, eine Antwort. Wie schon
immer in der langen Geschichte des rund 500 Mitglieder zählenden Vereines wird man sich dem Thema Fasnacht im Sinne der Brauchtumspflege und der Tradition widmen. Mit dem Förderverein Rattlinger
Narrenschopf soll der Narrenschopf weiter ausgebaut werden. Außerdem war es schon ein Anliegen von Roland Schoch, die Geschichte des altehrwürdigen Narren vereines aufzuarbeiten und zu dokumentieren.
Reutemann ist ein echter Rielasinger. Geboren im damaligen Arlemer Krankenhaus und aufgewachsen in Rielasingen kann er sich keinen schöneren Heimatort vorstellen. Er engagiert sich auch als
Gemeinderat für das Gemeinewohl. Rielasingen - Worblingen liegt mir am Herzen", erklärt er. Seit 1993 ist Reutemann Mitglied im Narrenverein, seit 2007 war er der zweite Vorsitzende. Diese Stelle ist
nun erst einmal vakant. Erfreuliche Nachrichten gibt es vom Dritten im Bunde der Vor- standschaft, Sascha Becker. Er möchte im nächsten Jahr für die nun vakante Stelle
kandidieren.
Vorstands-Trio des Narrenvereins wird erst wieder in einem Jahr komplett sein
Holger Reutemann ist der neue
Präsident des Narrenvereins
Burg Rosenegg. Die Wahl fand
nun
über ein Jahr nach dem plötzlichen
Tod von Vorgänger Roland Schoch statt.
swb-Bild: of
Rielasingen-Worblingen.Holger Reutemann wurde im Rahmen der Hauptversammlung des Narrenverein Burg Rosenegg zum neuen Präsident gewählt.
Er folgt im Amt damit nun offiziell dem im April 2017 völlig überraschend Verstorbenen Roland Schon nach und war in der Zeit zuvor bereits als zweiter Vorsitzender schon kommissarischer Präsident
gewesen. Die Lücke im Vorstandstrio des Narrenvereins mit insgesamt rund 500 Mitgliedern, davon etwa 140 in der aktiven Zunft, ist nach diesen Wahlen allerdings noch nicht geschlossen, wie die in der
Versammlung ebenfalls neu gewählte Schriftführerin Sylvia Sixta im Anschluss bekannt gab. Denn nun ist das Amt des zweiten Vorsitzenden erst einmal vakant, wenngleich der dritte Vorsitzende Sascha
Becker erklärte, bei den für nächstes Jahr anstehenden Wahlen für dieses Amt zu kandidieren. Bis dahin soll dann auch eine Kandidatin oder ein Kandidat gefunden sein, der/die 'wiederum diese Lücke
nicht nur ausfüllt, sondern mit dem Vorstand auch die Zukunft des Vereins weiter ausarbeitet. Neu gewählt wurde in der Versammlung zudem noch Kassierin Regina Fortenbach.
Wie Holger Reutemann auf Nachfrage des WOCHENBLATT erklärte, habe er schon gründlich überlegt ob er das durch seinen Vorgänger sehr
geprägte Amt übernehmen solle. Er habe sich deshalb eine Entscheidung auch erst nach der Fastnacht 2018 ausbedungen. »Wir sind in dem Jahr seit dem Tod von Roland Schoch noch stärker als närrische
Familie zusammengewachsen und es ist klar, dass hier im Verein wie in der Vorstandschaft viele Hände zusammen greifen und sich für die Ziele des Vereins, nämlich Fastnacht als Dorfkultur, einsetzen
würden. Das sei auch der Rückhalt, den er als Vorsitzender für seine Arbeit brauche und der er sich nun auch sicher sei.
08.02.2018 Singenner Wochenblatt Oliver
Fiedler
Baumert muss Umleitungen künftig selbst beschildern
Narren gehen mit dem Schultes wegen der Straßenbaustellen im Dorf zu Gericht
Rielasingen-Worblingen. Da musste der Schultes von Rielasingen-Worblingen, Ralf Baumert, den vereinten Narren von Rielasingen,
Worblingen und Arlen vei seiner Entmachtung glatt den Vogel zeigen, denn sie verurteilten ihn angesichts der vielen Straßensperrungen im letzten Jahr rund um den Rathausbuckel dazu, dass er künftig
die Umleitungsschilder im Dorf aufstellen muss - und dazu noch denn Narren als Entschädigung für die Umwege 1001 Liter Wein spendieren soll, wie Junker Hans in seinem Urteil
verkündete.
Baumert wurde mit Michael Pätzholz vom Gewerbeverein ein Fürsprech zur Seite gestellt, der die Straßensperrungen ganz praktisch fand:
denn dadurch hätten viel weniger Arlener den Weg ins Dorf gefunden. Pätzholz befand den Angeklagten im übrigen für Unschuldig, denn die Umleitungen habe man ja den Sesselfurzern aus dem Landratsamt
zu verdanken. Und Baumert setzte noch eins drauf: denn jetzt habe man so schöne Straßen, dass man ja auch mal darüber nachdenken könnte, Markt und Weihnachtsmarkt mal dorthin zu verlegen. Dafür gabs
allerdings keinen Applaus.
Baumert trat dieses Jahr mit seiner Frau und Bekannen im Biberkostüm als »Familie« auf, einer aktuell recht unbeliebten Tierart in
Worblingen.
Die vereinten Narren hatten auf dem Platz für viel »Action« gesorgt. Schon ein Klassiker ist inzwischen der Kinder-Parcours, so dass der
Platz bis zum Aufstellen des Narrenbaums mit Leben erfüllt wird. Begleitet wurde die Zeremonie von der Rielasinger Narrenmusik, den »Orgellochbläri« und dem Eskimo-Team des Fanfarenzug
Rielasingen-Arlen.
Mehr Bilder von der Entmachtung gibt es in der Galerie.
Auf der Facebookseite des Wochenblatt kann man zudem den Urteilsspruch in bewegten Bildern erleben.
Der Rattlinger Narrenverein Burg
Rosenegg bietet einen humorigen Abend, bei dem er aber auch in bewegender Weise des verstorbenen Zunftmeisters Roland Schoch gedenkt.
Volles Haus: In der Talwiesenhalle herrscht bei den
Narrenspielen auch diesmal gute Stimmung. Bilder: Sandra Bossenmaier | Bild: Sabine Tesche
Trauer und die hohe Kunst der Narretei liegen beim Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg eng beieinander. Viel zu früh war der
langjährige Zunftmeister Roland Schoch im vergangenen Jahr verstorben. "Wir werden ihn immer für seine Einzigartigkeit lieben", so Holger Reutemann in seinen Begrüßungsworten. Er übernahm
kommissarisch das Amt des verstorbenen Zunftmeisters. In dessen Sinne wurde gefeiert und gelacht. Ergreifend war der Moment, als alle Roland Schoch zu Gedenken den von ihm komponierten
Fasnachtswalzer "Zum Rattetanz" sangen.
"Unser Verein ist wie eine Familie", sagt Reutemann von der Unterstützung im Verein. Bei seinen Worten über Schoch habe er einen Kloß im
Hals gehabt. Schoch vermisse er nicht nur als Zunftmeister, sondern auch als Freund. Reutemanns eigene Persönlichkeit ließ ihn bei den Narrenspielen authentisch wirken.
Daniel Pieper übernahm Schochs langjährige Rolle als Truebehüter in der beliebten Nachtwächternummer. Alle Aufmerksamkeit der 400
Besucher lag auf ihm, als er mit dem Nachtwächter (Bernhard Beger) und Schermuser (Bernd Ueltzhöffer) seinen Auftritt hatte. Das Trio trug mit trockenem Humor das Wichtigste aus dem Dorf
vor.
Vor dem Rathaus unterhielten sie sich und warteten auf den nicht so großen, aber wendigen und schnellen Bürgerbus. Den vom Schermuser
mitgebrachten Staubsauger erkannten sie als Rasenmäher, brachten diesen aber einfach nicht zum Laufen. Mitunter wussten sie von modernen Windrädern auf dem Schienerberg. Diese erzeugten Wind, wenn
man sie mit der neuen Feuerwehrdrehleiter anwirft, analysierten sie. Wegen des Schattenwurfes der Windräder hätten die Bohlinger Angst, hieß es in der Nummer weiter – die meisten hätten doch schon
einen Schatten. Auch für die Singener hatten sie geniale Ideen, in diesem Fall solche zur Verwendung des Conti-Hochhauses. Geschmückt mit großen Bildern aller Singener Stadträte, oben auf dem Dach
thronend Veronika Netzhammer, wollen sie es als Weltkulturerbe anmelden.
Seit 60 Jahren gibt es die Rattlinger Narrenspiele, stets entwickelten sie sich weiter. Heute ergießt sich darin ein unermesslicher
Ideenreichtum. Ebenso entwickelte sich der Nachwuchs weiter und sammelte Bühnenerfahrung. Viele junge Bühnenakteure bereicherten auch in diesem Jahr den Abend.
Sielmann-Weiher schlägt Wellen
Tanz- und Musikeinlagen vom Musikverein Rielasingen-Arlen, dem Fanfarenzug Rielasingen Arlen und der Garde mit den hübschen Mädchen
bereicherten den kurzweiligen Abend. Die Holzergilde präsentierte die besten Beiträge der letzten 40 Jahre, übrigens in Originalbesetzung.
Gerd Schoch glänzte mit einer Büttenrede. Unter anderem widmete er sich dabei dem Sielmann-Weiher in Worblingen. Zur Einweihung dessen
hatten diverse Wasserbewohner eine Einladung vom Umweltbeauftragten der Gemeinde erhalten. Auf die Suche nach dem makellosen Mega-Möhrle, der Frösche rettet, hatte sich besonders die hübsche
Meerjungfrau Arielle, gespielt von Karin Busshart, gemacht.
Ali Schoch und Thomas Gonsior brachten als Putzfrau Gisela, die sich graziös wie Helene Fischer in der Badewanne räkelte, und Hausmeister
Helmut Amüsantes auf die Bühne. Außerdem ließen drei viel zu teure Kunstwerke Einblick in ihren Museumsalltag nehmen.
Mitwirkende waren Ayla Anderson, Matthias, Moritz und Reiner Baum, Sascha Becker, Bernhard Beger, Michael Blum, Karin Busshart,
Larissa Bohlander, Josef Duttle, Marc Eder, Christine Endres, Martin Fluck, Ralf Fortenbach, Andreas, Lena und Marc Fürst, Alisa Fuhrmann, Lea Gierke, Milena und Thomas Gonsior, David und Erwin
Gräble, Matthias Graf, Marianne und Sabrina Heimberg, Thomas Held, Sabine Herzog, Antonia, Cibrije und Sandro Ienco, Erika Jusufovski, Nina Kaier, Susanne Kalopek, Gunnar Kattge, Sarah Kauder, Simon
Kupprion, Daniel Kutscher, Andreas und Marlene Martin, Lena und Mara Mayer, Lars Meister, Daniel Pieper, Roland Reitze, Marita Reitze-Fürst, Holger Reutemann, Theresa Rohr, Peter Rudolph, Ali, Gerd
und Paul Schoch, Alexander Schlenker, Joachim und Sabrina Schorpp, Anika und Rita Stadelhofer, Bernd Ueltzhöffer, Lukas Uhler, Patrick Weber, Daniel Wentzel und Anton Ziganke, Gesamtleitung: Dagi
Wenzler-Beger.
Musik machten bei den Narrenspielen der Rattlinger der Musikverein Rielasingen-Arlen unter Leitung von Helmut Matt und der
Fanfarenzug Rielasingen-Arlen unter Leitung von Andreas Herzog.
27.01.2018 Singenner Wochenblatt Oliver Fiedler
Rattlinger verwandeln das Conti in ein Lenk-Kunstwerk
Rielasingen. Der Narrenverein Burg Rosenegg feierte am Freitagabend den Auftakt seiner 60. Narrenspiele in der nicht ganz
ausverkauften Talwiesenhalle mit einem besonderen Feuerwerk an Humor und besonderen Einfällen. Und viele waren gespannt ob die größte Nummer des Abends, das Zusammentreffen von Nachtwächter (Bernhard
Beger) Scheermuser (Bernd Ueltzhöffer) und dem Trubehüeter (neu: Daniel Pieper) nach dem viel zu frühen Tod von Präsident Roland Schoch funktioniert. Und sie hat.
Denn das neue formierte närrische Trio machte sich nicht nur Gedanken darüber, ob der Schattenwurf eventueller Windräder auf dem Schienerberg die Bohlinger noch schwärzer werden
lasse, die sinierten auch über die Zukunft des "Conti", dessen Abriss der Stadt zum großen Gelächter der Narren im letzten Jahr nicht gelingen wollte. Sie haben aus guten Quellen erfahren, dass
Künstler Peter Lenk dort den Gemeinderat völlig nackt auf den düsteren Betonmauern platzieren wolle. Mit einer Ausnahme: Veronika Netzhammer solle da quasi das Hegauer Gegenstück zur Konstanzer
Imperia werden, ganz oben drauf auf der Ruine: als "Lenk-Drachen", was gleich schon mit einem Entwurf bestätigt wurde. Das Publikum kugelte sich vor Lachen.
Wie jedes Jahr nach dem Jah- reswechsel geben sich die Ak- teure der Rielasinger Narren- spiele im Proberaum des Nar- renschopfes die
Türe in die Hand. Nachdem bereits in der Vorweihnachtszeit die Texter, Choreografen und Musiker sich in die Narretei versenken muss- ten, gehen die Proben bereits in den Endspurt.
Wenn am 26. Januar der Junker Hans und sein Burgvogt Spind- ler, mit Hilfe des Hofnarren, verkörpert von Gunnar Kattge, die Ratten,
Hansele, Elfer, Zigü- ner, Zimmermannsgilde und Garde zum Leben erwecken, dann heißt es zum 60. Mal: beste Unterhaltung mit dem Narrenverein Burg Rosenegg. Wie jedes Jahr um diese Zeit muss alles
organisiert werden: Einkauf, Proben, Kulissenbau, Dekoration und Kostüme – alle sind gefordert, denn dieses Jahr ist die Fasnacht früh!
Jung und alt stehen wieder ein- mal zusammen auf der Bühne, wie zum Beispiel in der Num- mer:»...wenn ́sdieKunschter- fordert...«
altbekannte Künstler wie Bernd Ültzhöfer, Bögiy Be- ger und Gerd Schoch geben ihr Bestes , aber auch neue Talente wie Sandro Ienko werden ihr Debut abliefern.
Die große Lücke, die durch den plötzlichenTodvonZunftmeis- ter Roland Schoch entstanden ist wird schwerlich zu schließen sein und der
Verein muss die Veranstaltungen ohne seine beliebten, scharfzüngigen Begrü- ßungen durchziehen. Es wird einen neuen Truebehüeter (Da- niel Pieper) geben, ein Ausflug in die Unterwasserwelt unter-
nommen, und die Zimmer- mannsgildezeigtineinemPot- pourrie Glanzlichter aus 60 Jahren Narrenspielen.
Ein ungewöhnlicher Museums- besuch wird umrahmt durch Gesang und Tanz der Tanz- gruppe »Power Girls«. Selbst- verständlich werden die
Besu- chervomFanfarenzugFZRie- lasingen-Arlen lautstark aus der Pause geholt und wie die Jahre zuvor wird der Musikver- ein Rielasingen-Arlen, unter
der Leitung von Helmut Matt das Ganze auf hohem musikali- schen Niveau ausklingen las- sen. Junge Talente sind ebenso zu sehen wie
altbekannte im neuen Gewand. Auf jeden Fall kannsichdasPublikum4Mal auf einen bunten und vergnüg- lichen Abend in gewohnter Qualität bei den Rielasinger Narren freuen. Zu den Spielter- minen am
26./27. Januar, je- weils 20 Uhr und 2./3. Februar (am 3. Februar um 18 Uhr) er- hältmanKartenimVorverkauf ab dem 13. Januar ab 9 Uhr bei Hoffmann Optik in Rielasingen, Niedergasse
2.
redaktion@wochenblatt.net
12.11.2017 Bericht vom Südkurier
Rattlinger eröffnen Fasnacht mit Martinispiel auf dem Rielasinger Rosenegg
Großes Theater vor großem Publikum, das trotz regnerischem
Wetter die Späße der Theatertruppe vom Narrenverein Burg Rosenegg mit lauten Applaus belohnt
Den abgelehnten Heiratskandidaten droht im
diesjährigen Martinispiel "Die wählerische Prinzessin" der Rattlinger Narrenzunft Burg Rosenegg ein bitteres Ende. Von links im Bild: Marita Reitze-Fürst, Daniel Pieper, Gerd Schoch, Bögy Beger und
Gunnar Kattge, vorn. | Bild: Christel Rossner
Fürwahr, die Königstochter ist nur schwer zufriedenzustellen. Ihr genervter Vater will sie endlich los sein und an den Mann bringen.
Nicht gerade mit Schönheit gesegnet, zeigt die Prinzessin bei der Vorstellung der Heiratskandidaten auch noch Haare auf den Zähnen. Davon konnte sich das Publikum überzeugen, pünktlich zum Auftakt
der fünften Jahreszeit brachte der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg am Samstag sein Martinispiel unters Volk.
Vom Wetter ließen sich die gut 450 Zuschauer nicht abhalten, auch wenn der Wind durch die Bäume über das Rosenegg pfiff. Denn eins ist
gewiss: An Humor und Witz mangelt es den Stückeschreibern Dagi Wenzler-Beger und Peter Brütsch und auch den Darstellern nicht. Zudem bewiesen sie im diesjährigen Schwank "Die wählerische Prinzessin"
wieder ihre schauspielerischen Qualitäten.
Auch diesmal ging die Reise in die Vergangenheit. Junker Hans und Burgvogt Spindler mischen sich als Zuschauer eines Theaterstückes unter
ihre Untertanen, die Geschmack am Theaterspielen entdeckt haben. Dass Kultur schon zu Junker Hans' Zeiten die einfachen Untertanen erreichte, belegte Manfred Wallheim in seinem Prolog vor der
Vorstellung anhand historischer Beispiele seit der Antike.
Ob die damaligen Inhalte dem Stück der Rattlinger entsprachen, sei dahingestellt. Die Zuschauer in Rielasingen hatten jedenfalls von
Beginn an ihren Spaß. Der einsetzende Regen und kalte Windböen wurden gottgegeben hingenommen. Auch die Akteure scherten sich nicht ums Wetter. Selbst wenn sie barfuß oder in Holzpantinen durch das
Spiel holperten, in dem der Prinzessin (in Hochform Marita Reitze-Fürst) drei Bewerber zur Wahl vorgestellt wurden.
Auf sie wartete eine lebensentscheidende Aufgabe: Bei Nicht-Lösung mussten der Henker (genial gespielt von Daniel Pieper) und der
besorgte Pfarrer (Gunnar Kattge) ihres Amtes wirken. Doch leider litt jeder Bewerber unter Mängeln. Der eine war im Kopf ganz hell, aber nicht ganz schnell. Der zweite blitzgescheit, aber er hatte
die Schlafkrankheit. Der dritte auch nicht der Hellste und ein Muttersöhnchen. Also nichts dabei für die Prinzessin. Für den Henker eine Herausforderung. Denn er war der Trunksucht verfallen, um sein
mörderisches Handwerk psychisch zu verkraften.
Wieder nicht bei Sinnen, gelingt es dem Henker nicht. Der König (über den Dingen stehend Bögy Beger) fand die treffenden Worte: "Jede
Hinrichtung ein Flop! Du bist eine Niete in deinem Job." Und dann taucht ein Prinz zu Pferde auf, doch der steht eher auf den König. Junker Hans (Andreas Fürst) greift in das Theaterstück ein und
bestimmt die Paare. Der Burgvogt (Michael Blum) bekommt den warmen Prinzen, die Prinzessin muss mit dem Henker vorlieb nehmen.
Das Publikum sparte nicht mit Applaus. Die Aussagen: "Wie immer ganz toll" oder "Einfach klasse" mögen für diese Inszenierung stehen.
Aufwändig ausgestattet erfüllten die Schauspieler alle Erwartungen.
Die weiteren Akteure waren: Alexander Schlenker (Ansager), Gerd Schoch (Gerd vom Winkel), Daniel Schwarz (Daniel vom Schnaiderholz),
Josef Duttle (Josef vom Oberholz), Ali Schoch (Wirtin) Karin Busshard (Marktfrau), Marlene Martin (Marktfrau), Dagi Wenzler-Beger (Mutter von Gerd), Thomas Gonsior (Prinz), Paul Schoch (Trompeter),
Simon Mayer und David Mayer (Schreiner).
22.06.2017 Singener
Wochenblatt
Reutemann führt Rattlinger kommisarisch
Narrenverein will die Nachfolge des verstorbenen Roland Schon im
nächsten Jahre regeln
Rielasingen. Kürzlich fand die Generalversammlung des Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg statt. Die Neuwahlen wurden laut einer Mitteilung des
Vereins satzungsgemäß im normalen Turnus abgehalten, die Stelle des ersten Vorsitzenden wird für dieses Jahr deshalb nicht besetzt. Sie wurde die letzten 22 Jahre durch den am 1. April völlig
überraschend verstorbenen Roland Schoch ausgefüllt.
Kommissarisch übernimmt diese Position nun erst
einmal der bisherige und wiedergewählte zweite Vorsitzende Holger Reutemann. Die Vorstandschaft werde den Verein im Sinne von Roland Schoch weiter führen, die bevorstehenden Aufgaben werden in
gemeinschaftlicher Arbeit erledigt, so die Mitteilung. Bestätigt wurden bei den Wahlen an diesem Abend als 3. Vorsitzender Sascha Becker, als 2. Schriftführerin Sandra Grubert,
als 2. Kassier Markus Paul und neu als 3. Kassiererin Jennifer Nick
fiedler@wochenblatt.net
13.04.2017
Singener Wochenblatt
Mitten aus dem Leben gerissen
Große Trauergemeinde nimmt Abschied von
Roland Schoch
Rielasingen. Über 500
Gäste nahmen am Mittwochnachmittag sehr bewegt Abschied von Roland Schoch, der am 1. April völlig überraschend bei einem Ausflug verstorben war. Die vielen anwesenden Mitglieder des Narrenverein Burg
Rosenegg, den Schoch seit seinem 30 Lebensjahr insgesamt 22 Jahre führte, setzen mit ihren roten Halstuch ein Zeichen der Zusammengehörigkeit in dieser schweren Stunde.
Auch Gemeindereferentin Petra Kirchhoff, die die Trauerfeier leitete, war ihre
Betroffenheit über den plötzlichen Tod Schochs anzumerken. Noch vor wenigen Wochen waren die beiden beim „Narrengericht“ zur Absetzung des Bürgermeisters zusammen auf der Treppe der Rielasinger
Kirche gestanden. Er sei kein Mensch gewesen, der sich habe in Schubladen stecken lassen, auch für seine Familie nicht. Er habe sich sehr stark engagiert für die Fastnacht, aber auch immer den
Abstand gebraucht – und er habe noch so viel vorgehabt mit seinen Talenten. Es sei gut, wenn man nun nicht hoffnungslos trauere, sondern dafür dankbar war er getan habe. Dirk Stöber, technischer
Leiter des Singener Werks von Nestlé-Maggi, erinnerte an 30 Jahre, die Schoch als Elektriker nach seiner Ausbildung in der „Alu“ viel für den Standort bewirkt habe. Nach einem Fernstudium zum
staatliche geprüften Elektrotechniker habe er sein Fachwissen vielfach auch mit Verbesserungsvorschlägen eingebracht. Für den Narrenverein Burg Rosenegg sprachen der stellvertretende Vorsitzende
Holger Reutemann und der dritte Vorsitzende Sascha Becker, während weitere Vorstandsmitglieder 22 Rosen, eine für jedes Jahr als Präsident, vor dem Sarg niederlegten. Schoch habe den Verein so
aufgebaut, dass sich jeder darin habe Wohlfühlen können, Dank gab es für den „Rattenwalzer“ aus seiner Feder, den Blick über den Tellerrand hinaus zu den anderen Narrenvereinen, für die Unterstützung
des Elferspiels zu Martini und auch die Leidenschaft für die Straßenfastnacht, weil der Weg des Narren einfach die Straße sei. Helmut Matt sprach für den Musikverein, in dem Schoch als Jugendlicher
das Flügelhorn erlernte, und längst nicht nur wegen der Fastnacht enge Verbindungen pflegte. Die Gründung der „Buttele“ wie die Unterstützung der Formation „Blaska“, die die Gemeinde beim „Närrischen
Ohrwurm“ vertrat, waren „sein Ding“. Deshalb widmete bei der Trauerfeier „Blaska“ Schoch auch den „Sound of Silence“, währen der Musikverein mit „My Way“ seinen Dank für viel Gemeinsames zum Ausdruck
brachte. Ein weiteres selbst komponiertes Stück, das bald hätte vorgestellt werden sollen, gab es als Erinnerung aus den Lautsprechern.
Rattlinger-Narren in Rielasingen trauern um Präsident Roland Schoch
Roland Schoch ist plötzlich und überraschend in Karlsruhe
verstorben. Die Rattlinger-Narren trauern um ihren Präsidenten. Die Trauerfeier ist für kommenden Mittwoch, 12. April, in Rielasingen geplant.
Mitten aus dem Leben hat es den Rattlinger Narrenpräsidenten am Wochenende
gerissen. Wie gestern bekannt wurde, ist Roland Schoch überraschend gestorben. Auf einem Ausflug ins nordbadische Karlsruhe ereilte ihn sein Schicksal. Obwohl Ärzte schnell zur Stelle waren, sei für
den 52-Jährigen jede Hilfe zu spät gekommen.
Umtriebig war Schoch nicht nur zur Fasnet, sondern am Liebsten das ganze
Jahr. Unterhaltung war sein Lebenselixier, gleichgültig ob mit Komödie oder Komposition. Nicht nur auf der Narrenbühne hat er mit Hintersinn die menschlichen Schwächen treffsicher aufgespießt,
sondern auch mit kabarettistischen Bühnenprogrammen – und das ohne sich selbst zu schonen.
Sein Credo: "Der Weg des Narren ist die Straße"
Sein besonderes Engagement galt aber dem Narrenverein Burg Rosenegg. Seit
mehr als 22 Jahren hat er als Vorsitzender die Geschicke der Rattlinger gelenkt. Ein Höhepunkt war die Realisierung des Narrenschopfs für die Zunft, ein anderer das große Fest zum 150-jährigen
Jubiläum der Narretei in Rielasingen. Sein Talent war es, Menschen zusammen zu führen – und die Narren im Besonderen. Konsequent hat er daran mitgearbeitet, die drei Zünfte der Gemeinde gemeinsam
auftreten zu lassen. "Sein Tod ist ein echter Schock", erklärt Schochs Stellvertreter in der Zunft, Holger Reutemann. Angesichts der tragischen Nachricht werde auch die anstehende Generalversammlung
der Rattlinger in wenigen Wochen verschoben. "Wir müssen uns jetzt erstmal neu sortieren", so Reutemann.
Der Weg des Narren ist die Straße", lautete Schochs Credo. Und so hat er es stets gehalten und dabei die
Welt erkundet. "Er war ja viel unterwegs", erklärt sein Bruder Gerd Schoch. Seine Familie habe er dabei immer auf dem Laufenden gehalten, wo er sich gerade aufhält und wenn er wieder zurück gekommen
ist. Diesmal nicht. Dabei hatte er noch manchen Plan. In letzter Zeit wurde die Musik für ihn immer wichtiger, erinnert sich sein Bruder Gerd. Hatte er in den vergangenen Jahren als
Kulturveranstalter auch die Fäden gezogen, um Rielasingen-Worblingen auf der großen Fernsehbühne beim närrischen Ohrwurm in der Stadthalle Auftritte zu ermöglichen, so plante er aktuell, eine eigene
Komposition zu veröffentlichen. Die Trauerfeier soll am Mittwoch, 12. April in Rielasingen stattfinden.
22.02.2017 Singener
Wochenblatt
Erstellt von Oliver Fiedler
Die alte Wunde Campingplatz
Alefänziges beim Rattlinger Ordensabend in der Krone
Rielasingen-Worblingen
(of). Mit ihrem Ordensabend haben sich die Aktiven der Narrenzunft Burg Rosenegg am Dienstagabend in der „Krone“ auf die närrische Hochzeit eingestimmt. Und dabei ging‘s natürlich
durchaus alefänzig zu. Der Zunftmeister der Schaflinger aus Worblingen, Thomas Bertsche hatte zur Ordensverleihung, jene platte Ratte mitgebracht, die er noch beim Narrenspiegel am Samstag aus einer
Mülltonne gefischt hatte. Kaum einer werde ihm daheim glauben, dass er hier über 100 Ratten auf einmal gesehen habe, witzelte er angesichts des gefüllten Saals.
Zunftmeister Roland Schoch wurde
auch schon mal von den Wiebern mit Sonnencreme eingeschmiert. swb-Bild: of
Die „Retourkutsche“ kam kurz darauf von den „Wiebern“ (Dagmar Beger-Wenzel, Sarah Kauder, Ali Schoch, Marita Reitze-Fürst und Sandra Grubert) die sich in ihrem Sketch den
Campingplatz am Naturbad herbeisehnten, als Refugium für gestresste Narren und Musiker rund um die Fastnacht, denn die hätten beim Rielasinger Narrenspiegel schon gar ihre Einsätze in der letzten
Vorstellung verschlafen. Doch die „Schoofseckel“ würden das nach wie vor verhindern sangen sie im Refrain in Anspielung auf die Worblinger Fastnachtsfigur. Die Hoorig-Rufe waren mehr als
Applaus dazu.
Einen Starauftritt hatte „Rudi“ (Thomas Gonsior) der nach seinem Herzblatt-Engagement bei den Narrenspielen noch nicht wieder in Richtung Holland aufgebrochen war, weil
er noch immer auf seine Gage wartete, die ihm vom Förderverein Zunfthaus versprochen worden sei. Die Vertreter des Fördervereins hatten freilich einen dicken Scheck dabei und machten gleich noch
Werbung für den Förderverein, der das auch verdient hat.
Orden gab es eine ganze Menge an diesem Abend: für 40 Jahre wurden Manfred Böhringer und (in Abwesenheit) Bernhard Beger geehrt, für 25 Jahre Hanselevater Rald Fürst, für 20 Jahre
Stefan Roth und Maria Dietrich-Nowak. Der Junker-Hans Orden für 15 Jahre ging in diesem Jahr an den aktuellen „Junker Hans“ Andreas Fürst, der diese Figur seit 2006 verkörpert. Die Ehrungen der
Narrenvereinigung Hegau-Bodensee wurden durch Herbert Schober vorgenommen.
Rund 400 Besucher wollten in der Talwiesenhalle erleben, wie der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg das lokale Geschehen im
vergangenen Jahr aufarbeitet.
Die Holzer können tanzen – also darf die Gilde 257
bei der Premiere des Narrenspiegels in der Talwiesenhalle die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen. | Bild: Ingeborg Meier Südkurier
Mit einer Super-Premiere startete der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg am Freitag die Reihe der Narrenspiegel in der hiesigen
Fasnachtslandschaft. Hochnärrische Ideen, gerüttelt Alefanz, hintersinniger Humor und viel Gefühl für Slapstick und Klamauk plus hochkarätige Gesangs-, Tanz- und Musikeinlagen machten das
Narrenspektakel für die 400 Besucher in der Talwiesenhalle zu einem Fasnacht-Höhepunkt.
Dennoch gab es kurze Momente der Besinnung und Trauer. Am Vortag der Premiere war Franz Schaffart im Alter von 101 Jahren gestorben.
Franz Schaffart war der Initiator der Narrenspiele vor 59 Jahren. Zunftmeister Roland Schoch widmete ihm die diesjährigen Spiele und rief ihm – ganz im Sinne des Erznarren – ein letztes dreifaches
Hoorig zu, in das das Publikum einstimmte.
Vieles von dem, was in der Doppelgemeinde im vergangenen Jahr geschah, wurde an diesem Abend aufgearbeitet. Roland Schoch dachte über
eine Kennzeichnungspflicht für neue politische Parteien nach. "Damit man weiß, was drin steckt – vor allem wenn sie sich alternativ nennen", so Roland Schoch mit Seitenhieb auch auf die braune
Krawatte und die braune Jacke des mittlerweile fraktionslosen Vertreters einer solchen Partei im Landtag.Der Priester-Notstand in der Seelsorgegemeinschaft Aachtal machte Andreas Fürst und Michael
Blum, alias Junker Hans und Burgvogt Spindler, so zu schaffen, dass sie sogar überlegten, die Narrenmesse selbst abzuhalten. Gerd Schoch glänzte wieder einmal in der Bütt. Er dachte über die
Gemeinsamkeiten von Politikern und Musikern nach. Die Schlimmsten seien die, die grob rein schreien: Immer öfter gebe es solche "Trumpeter". Dem Bürgerbus prophezeite er viele Leer-Fahrten – in eine
Richtung. Arlen und Worblingen verlasse man gern, aber erst einmal in Rielasingen angekommen, wolle kaum noch jemand nach Hause.
Schöner als die Gruppe um Marita Reitze-Fürst als Verantwortliche kann man Klamauk nicht präsentieren. Diesmal waren die Darsteller als
die nun obdachlosen Geister der Rosenegghalle in Rielasingen unterwegs auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum – derzeit ein großes Thema der Kommunalpolitik. Die Fuhrmann-Schwestern-Gruppe ließ mit
Tanz und Gesang die Herzblatt-Sendung vergnüglich wieder aufleben. Gleiches machten urkomisch Thomas Gonsior und Ali Schoch mit "Dirty Dancing".
Und dann die Nachtwächter-Truebehüter- und Schermuser-Nummer. Bernhard Beger und Roland Schoch stehen hier mittlerweile seit 25 Jahren
auf der Bühne, Bernd Ueltzhöffer seit 15 – und schaffen es immer noch, sich selbst zu übertreffen.
Mit trockenem Humor und stoischer Mimik ließen sie sich über Drehleitern, FFW-Häuser ohne Brandschutz wie das Rielasinger, das
Gesundheitsmanagement-Programm der Gemeinde und den Sielmann-Weiher als Löschteich für die Schweizer Gewächshäuser auf Worblinger Gemarkung aus – und brachten damit das Publikum vor Lachen zum
Toben.
Optisch wunderbar bunt machte die Garde den Abend. Um eine Zugabe kamen die tanzenden Mitwirkenden der Holzergilde nicht herum. Und für
den musikalischen Genuss des Narrenvolkes sorgten der Fanfarenzug Arlen und der Musikverein Rielasingen-Arlen auf das Allerbeste.
Die
Mitwirkenden
Matthias, Moritz und Reiner Baum,
Sascha Becker, Nernhard Beger, Michael Blum, Larissa Bohlander, Karin Busshart, Josef Duttle, Marc Eder, Christine Endres, Martin Fluck, Ralf Fortenbach, Andreas, Lena, Marc und Ralf Fürst, Alisa
Fuhrmann, Lea Gierke, Milena und Thomas Gonsior, David und Erwin Gräble, Matthias Graf, Tina Grundl, Marianne und Sabrina Heimberg, Thomas Held, Andreas und Sabine Herzog, Antonia und Cibrije Ienco,
Erika Jusufovski, Nina Kaier, Susanne Kalopek, Gunnar Kattge, Sarah Kauder, Simon Kupprion, Daniel Kutscher, Julia Lutter, Andreas, Marlene und Reinhold Martin, Helmut Matt, Lena und Mara Mayer, Lars
Meister, Jano Pereira, Florian und Roland Reitze, Marita Reitze-Fürst, Theresa Rohr, Markus Roth, Alexander Schlenker, Ali, Gerd, Paul und Roland Schoch, Daniel Schwarz, Anika und Rita Stadelhofer,
Philipp Stephan, Bernd Ueltzhöffer, Lukas Uhler, Patrick Weber, Daniel Wentzel, Dagi Wenzler-Beger (Regie); des Weiteren der Musikverein Rielasingen-Arlen und der Fanfarenzug Arlen. Weitere
Aufführungen finden am Freitag und Samstag, 10.
04.02.2017
Singener Wochenblatt
Erstellt von Oliver Fiedler
Ein Narrenfest im Gedenken an Franz
Schaffart
Rattlinger Narrenspiele über Wohnungsnot,
Priestermangel, Liebesnot, eine Drehleiter und "Winni"
Rielasingen-Worblingen (of). Trauer und Freude liegen manchmal ganz nah beieinander.
Denn die diesjährigen Narrenspiele in Rielasingen sind dem Rielasinger „Urnarr“ Franz Schaffart gewidmet, der am Abend vor der Premiere
am Freitag im 101 Lebensjahr verstorben ist. Schaffart war unter anderem vor 59 Jahren der Initiator der Rattlinger Narrenspiele gewesen. Zunftmeister Roland Schoch ließ die über 500 Besucher
in der Halle ein dreifaches „Hoorig“ auf den Rielasinger Fastnachts-Pionier ausrufen.
Schoch ließ es sich in diesem Jahr auch nicht nehmen, die „Presse“ ganz besonders zu begrüßen, zumal Zeiten angebrochen seien, in denen
die Presse eben von verschiedenen Parteien ausgeschlossen würde, was als populistisch gelte aber für ihn gar nicht populär ist. Der Seitenhieb auf den Herrn im „braunen Jacket“, der als
Landtagsabgeordneter zum Neujahrsempfang gekommen war, und einen ganz neuen Begrüßungsmodus nötig machte, durfte da gewiss nicht fehlen.
Und gleich gings dann los mit dem ersten „heißen Eisen“, denn Junker Hans (Andreas Fürst) und sein Burgvogt Spindler (Michael
Blum), mussten zur Kenntnis nehmen dass man angesichts des Priestermangels dieses Jahr nicht mal einen Pfarrer für die Narrenmesse habe. Jede Menge lokaler Besonderheiten hatte Gerd Schoch in der
Bütt parat zum Beispiel werden in der Gemeinde inzwischen Sogar Mäuse als Staubsaugerersatz in Autos eingesetzt werden. Ihm konnte an diesem Abend zum Geburtstag gratuliert werden. Die
einstigen Geister der Rosenegghalle (Moritz Baum, Rainer Baum, Karin Busshart, Andreas Fürst, Marita Reitze-Fürst und Paul Schoch schilderten ihre Sicht der suche nach günstigem Wohnraum in der
Gemeinde. Dazu sorgte für Garde mit dem Fanfahrenzug unter der Leitung von Christine Ende und Anika Stadelhofer und die Holzergilde 257 unter der Leitung von Sabrina und Marianne Heimberg als
Männerballett für die bunten Momente diesen Abends.
Der Fanfarenzug Rielasingen-Arlen konnte dieses Jahr als Seemänner gar mit einer Gesangseinlage begeistern. Ein Alleinstellungsmerkmal
des Rattlinger Bühnenprogramms war auch dieses Jahr wieder die Gruppe mit Marc Eder, Alisa Fuhrmann, Milena Gonior, Thomas Gonsior, Nina Kaier, Sarah Kauder und Armin Priganica, die
„Herzblatt“-Kuppelschow von Rudi Carell mit ziemlich schrägen Typen auferstehen ließen, die „Power Girls“ unter der Leitung von Cibrije Ienco ließen gar die Hits der 1980er Jahre wieder auferstehen
und es dabei natürlich Männer regnen.
Und dann natürlich der Schermuuser (Bernd Ueltzhoffer, seit 15 Jahren), der Trubehüeter (Roland Schoch) und der Nachtwächter (Bernhard
Beger, beide seit 25 Jahren) mit ihrem urkomischen Trialog über die Arlener, das geplante neue Feuerwehrhaus im Gewerbegebiet, die Feuerwehrhäuser ohne Brandschutz im Allgemeinen, das W-Lan und das
ECE, wie den neuen Hund des Bürgermeisters, die manchmal gar nicht sagen müssen, weil sie ohnehin auf die Rettung durch den Souffleur (Thomas Gonsior) warten müssen, und das Publikum zu Lachsalven zu
animieren. Sie erklärten die moderne Welt mit ihren ganz eigenen Spitzfindigkeiten und mussten gar aufpassen nicht zuviel über sich selbst zu lachen.
Thomas Gonsior und Ali Schoch konnten mit ihrem „Dirty Dancing“ sich an leidenschaftliche Zeiten von Früher erinnern, bevor der
Musikverein Rielasingen-Arlen unter Helmut Matt mit seinen Funky-Pausen ins Platzkonzert im Publikum überleitete. Das hat im absolut bunten Abend der „Rattlinger“ inzwischen beste Tradition, denn
dann geht’s mit der Simmung noch mal so richtig rund in der Halle.
Klar das hier Regisseurin Dagmar Wenzler-Beger einen dicken Blumenstrauß bekam. Sie kann freilich derzeit auf ein bestens aufgestelltes
Team setzen, das hier mit spürbar viel ansteckendem Spaß auf der Bühne steht. Bei den Narrenspielen wächst Rielasingen wieder zum Dorf zusammen.
fiedler@wochenblatt.net
28.01.2017
Südkurier
In Rielasingen-Worblingen sind Narren bereit zur Narretei
Rattlinger, Schaflinger und Katzdorfer machen gemeinsames
Programm: Gemeinsame Aktionen wecken Vorfreudeauf die fünfte Jahreszeit
Freudig bereit für die närrischen Tage sind alle drei Narrenvereine aus Rielasingen, Arlen und Worblingen. Von links nach rechts: Thomas Bertsche, Holger Reutemann,
Otto Kasper, Roland Schoch und Harald Liehner.
14 Meter lang ist das neue Banner für die Empore des Festsaales in der Talwiesenhalle. Bestückt ist es mit vielen fasnächtlichen Motiven
aus Bildern des Malers Werner Fluck. Ganz bewusst wollen die Narren damit an den Künstler erinnern, der im Jahr 2015 verstorben ist, und immer wieder närrische Motive geschaffen hat. Abbildungen der
Figuren aus dem Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg, vom Narrenverein Katzdorf Arlen und der Narrenzunft Schaflingen schmücken dieses neue Band, dass helfen soll, die Balustrade fasnächtlicher
erscheinen zu lassen. "Jahrzehntelang malte Werner Fluck das Bühnenbild der Rattlinger", erinnert Otto Kasper aus Rielasingen-Worblingen. Er hat die neue Verkleidung möglich gemacht. "Bei den
Narrenspielen im letzten Jahr hat er zugesagt, für eine schönere Dekoration der Empore zu sorgen", verrät Holger Reutemann, zweiter Vorsitzender der Rattlinger. Er hat nun dafür gesorgt, dass dies
Versprechen nicht vergessen wurde.
Die drei Narrzünfte in Rielasingen-Worblingen sind bereit für die närrische Zeit. Gemeinsam werden sie am Schmutzige Dunnschtig, in
diesem Jahr am 23. Februar, Schultes Ralf Baumert absetzen. Doch nicht nur er, sondern auch seine Stellvertreter werden auf dem Narrenplatz in einer Gerichtsverhandlung zur Rechenschaft gezogen. "Es
wird ein großes Aufgebot geben", so Roland Schoch, Vorsitzender des Rattlinger Narrenvereines. Der Narrenplatz befindet sich direkt vor der Katholischen Kirche St. Bartholomäus in Rielasingen. Kaum
ein anderer Ort für die Verhandlung könnte besser geeignet sein. Denn in diesem Jahr wird die neue Gemeindereferentin der Seelsorgeeinheit Aachtal Petra
Kirchhoff Anklage erheben.
Schließlich muss jemand dafür verantwortlich gemacht werden, dass es derzeit in der Seelsorgeeinheit Aachtal keinen Pfarrer gibt. Eines
ist jetzt schon sicher, den Rathausschlüssel wird der Schultes an die Narren übergeben müssen. Auf das Gerichtsurteil, die Strafe und deren Vollstreckung kann man jetzt schon gespannt sein. Für einen
Gottesdienst mit den Narren wird sich ein beliebter Geistlicher nach Arlen auf den Weg machen. Pfarrer Markus Ramminger, der viele Jahre in der Kirchengemeinde Aachtal tätig gewesen war, wird am
Fasnet-Sunntig einen Gottesdienst in der St. Stephans-Kirche in Arlen halten.
Ein weiterer gemeinsamer Höhepunkt aller dörflichen Narren wird dann am Sunntig der Gemeinschaftsumzug ab der Arlemer Gems sein. Dem
Motto "Zirkus Narriwo" entsprechend werden sich alle Teilnehmer passend kostümieren. Da es in diesem Jahr in Worblingen keinen Badischen Herdöpfelobed gibt, kann auch der Musikverein Worblingen an
dem Umzug teilnehmen, kündigt Thomas Bertsche, Zunftmeister der Schaflinger, an. Der Umzug endet an der Talwiesenhalle. Dort wird ein Kindernarrenbaum aufgestellt und ab 14.11 Uhr Kinderfasnet in der
Festhalle gefeiert. An Junkers großer Tafelrunde lässt sich lecker schmausen, das Vesper hierfür kann selbst mitgebracht werden.
Für den Narrenverein Katzdorf ist im Gasthaus Gems die Wirtschaftskrise angekommen. Das momentan pächterlose Haus wird erst ab März
wieder bewirtschaftet. Für die Katzdorfer bleibt für diese Saison lediglich der Festsaal im Kulturpunkt Arlen. "Wer Narretei macht, muss auch solche Dinge bewältigen – wir bekommen das hin",
versichert Harald Liehner, erster Vorsitzender des Narrenvereines Katzdorf.
Die Vorspiele
In Rielasingen gehen die Narrenspiele am Freitag, 3. Februar, und Samstag, 4. Februar, so wie am Freitag, 10. Februar, jeweils um 20 Uhr und schließlich am
Samstag, 11. Februar, um 18 Uhr über die Bühne. Mehr Info unterwww.rattlinger.de
In Worblingen wird der Narrenspiegel am Samstag, 18. Februar, in der Hardberghalle aufgeführt. Eine Mega-Party planen die Schaflinger am Fasnachtssamstag in der
Hardberghalle. Mehr Info zur Zunft im Internet:www.narrenzunft-schaflingen.de
In Arlen ist Närrischer Dorfabend der Katzdorfer am Fasnetsunntig, 26. Februar, im Kulturpunkt der Arlener Gems. Mehr zur Fasnet in Arlen: www.narrenverein-katzdorf-arlen.de
10.01.2017 Südkurier
Probenbetrieb für Rattlinger Narrenspiele läuft auf Hochtouren
Im Probenraum des Narrenschopfes herrscht jetzt wieder Hochbetrieb: Schauspieler und Tanz-Ensembles proben, die Bühnencrew baut Kulissen,
das Dekoteam feilt an seinem Konzept. Hinter den Kulissen lassen die Kostümschneiderinnen die Nähmaschinen heißlaufen, die Organisatoren planen und kaufen ein. Und an den Schreibtischen der Texter
rauchen die Köpfe. So umschreiben die Veranstalter des Narrenvereins Burg Rosenegg die Vorbereitungen für die Rattlinger Narrenspiele in einer Presseankündigung. Vier Abende sind
geplant.
Am Freitag, 3. Februar erwecken der Junker Hans und sein Burgvogt Spindler, diesmal mit Hilfe eines Hofnarren und eines Mönchs, zum 59.
Mal die Ratten, Hansele, Elfer, Zigüner, Zimmermannsgilde und Garde zum Leben, wie die Veranstalter schreiben.
Neben "bodenständigen Büttenreden" könnten sich die Narrenspielbesucher auch dieses Jahr wieder auf altbewährte Nummern freuen, heißt es
weiter von den Organisatoren.
Doch werde es auch neue Gesichter geben, wie die Veranstalter ankündigen.
Es werde Fernsehgeschichte neu erzählt, ein Ausflug in die Welt der Musicals unternommen, dazu komme die Playback- und Tanzshow der Gilde
und eine außergewöhnliche Wohnungssuche. Umrahmt werde das Ganze durch Gesang und traditionellerweise auch wieder vom alefänzigen Nachtwächter, vom Truebehüeter und vom Schermuser hintersinnig
kommentiert. Nachtwächter und Trubehueter feierten diesmal ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum, der Schermuser sei zum 15. Mal dabei.
Auch der Fanfarenzug FZ Rielasingen-Arlen und der Musikverein sind wieder mit von der Partie. Der Narrenverein erklärt zum Ziel, junge
Talente ebenso auf die Bühne zu holen wie bereits erfahrene.
Die Vorstellungen sind am Freitag, 3., Samstag, 4., und Freitag, 10. Februar, jeweils 20 Uhr, sowie am Samstag, 11. Februar, 18 Uhr,
in der Talwiesenhalle. Karten erhält man im Vorverkauf für 13 Euro ab dem 21. Januar bei Hoffmann Optik in Rielasingen
22:45 10.01.2017 Singener Wochenblatt
Bühne frei für 42 tolle Vereine aus der Region
Jury wählte aus 183 Bewerbungen zur WOCHENBLATT-Vereinstropy
Singen. Es ist ein bisschen so, als hätte ein Schmuckhersteller eine Schatzkiste voller wunderschöner Perlen vor sich stehen –
und er soll nun einige wenige aussuchen, um sie auf die neu entstehende Kette aufzureihen. Wie soll er sich nur entscheiden? Sie sind doch alle bezaubernd! Vielleicht fällt ihm dann bei genauerem Hinsehen eine auf, die einen
besonders auffallenden, perlmuttfarbenen Schimmer hat. Oder eine, die außergewöhnlich groß ist. Doch egal, welche einzelnen Merkmale ihm auch ins Auge stechen – einfach alle Perlen sind schön und die
Auswahl fällt ihm wahnsinnig schwer. Und genau so ist es auch der Jury ergangen, die aus den zahlreichen engagierten, großartigen und begeisternden Bewerbern für die WOCHENBLATT-Vereinstrophy die 42
Vereine aussuchen sollte, die an der Wahl zur Trophäe teilnehmen und somit ab sofort für die Vereinstrophy 2017 nominiert sind.
Acht „Findelkinder“ wollten ans Erbe von Hans II ran
Rielasingen (of). Ein recht knackiges Martinispiel konnten die über 300 Besucher der Burgruine Rosenegg am Freitag
erleben, und alle hatten ein Stück weit noch Wetterglück: statt des angekündigten Regens schaute für ein paar Minuten gar die Sonne durch die Wolken, erst zum Schluss des Stücks setzte dann ein
regelrechter Platzregen ein, der das Publikum schnell in die warme Stube des Berggasthauses vertrieb.
Klasse Stories von acht Findelkindern
konnten die 300 Gäste des Rattlinger Martinispiels auf Burg Rosenegg mit der Schauspieltruppe der Zunft erleben. swb-Bild: of
Knackig war die Story, denn vor der Türe der Burg wird ein
Findelkind abgelegt. Es ist die Frucht einer Liaison von Junker Hans, der selbst keine leiblichen Kinder mit seiner Gattin Agnes bekam. Als das Kind freilich 15 Jahre alt ist, machten sich bei seinem
„Großvater“ Hans II. freilich Demenz und Trunksucht bemerkbar, und als es ans Testament gehen soll, auf das der ständig klamme Junger Hans und seine Gattin Agnes ganz besonders schielen, gibt es
plötzlich ganz erstaunliche Bewegungen auf der Burg: insgesamt acht Personen, zum Teil ganz erbärmliche Gestalten, wollen plötzlich uneheliche Kinder des Junkers sein. Da hilft einzig der Podex-Test,
denn nur eine Muttermal an diesem, kann die blaublütige Herkunft auch beweisen. Drei bestehen dann doch tatsächlich diesen Test und natürlich der „Sohn“ auch. Großvater Hans II. hat freilich dank
zweiter munterer Marketenderinnen seine Lebensgeister von Neuem entdeckt, so dass es mit einem schnellen Erbe vorerst wohl nichts werden dürfte. Gefeiert werden konnte freilich trotzdem am Schluss
des Stücks noch ausgelassen, das aus der Feder von Dagmar Wenzel-Beger und Peter Brütsch stammt, die auch Regie führten und weiter eine wichtige Rolle als Souffleusen für den unnachahmlichen Hans II.
dienten.
In der Nachfeier der Rattlinger in der warmen Stube ging es für
Zunftmeister Roland Schoch um die kniffelige Frage, wie man denn nun mit dem AfD-Abgeordneten im Landtag umgehen soll, der doch sie die deutschen Werte zähle, aber in einem Toskana-Haus wohne
und den schon mancher mit einem „Gruselclown“ verwechselt hat.
Ein Video vom Podex-Test kann man auf der Facebookseite des Wochenblatt’s ansehen
04.11.2016
Südkurier
Beim Fasnet-Auftakt der Rattlinger wird's pikant.
Der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg lädt zu seinem
traditionellen Elfer-Spiel ein. Der Mordsgaudi zur Fasneteröffnung geht eine öffentliche Generalprobe voraus.
Rielasingen-Worblingen – 11.11., 11.11 Uhr – da beginnt für die Narren die Fünfte Jahreszeit. Die Rattlinger sorgen mit ihrem
traditionellen Elfer-Spiel auf Burg Rosenegg auch in diesem Jahr dafür, dass die Fasnet im südlichen Hegau wirklich hochnärrisch eingeläutet wird. Erneut nimmt das bewährte Darsteller-Team sein
Publikum mit in ein mittelalterliches Spectaculum der besonderen Art: In die Welt des lebenslustigen Junker Hans und seines geizigen Burgvogts Spindler.
Wer an jenem Freitagmorgen keine Zeit hat, kann das Freiluftspiel bereits eine knappe Woche zuvor bei der Generalprobe am Samstagabend,
5. November, im Fackellicht sehen. Einige Jahre ein Geheimtipp, hat sich die Generalprobe wegen ihrer tollen Atmosphäre mittlerweile fast zur regulären zweiten Aufführung entwickelt. Im vergangenen
Jahr hatte sie 300 Zuschauer.
Die Handlung wird bei den Zuschauern mit Sicherheit Lachtränen kullern lassen, ist sich Dagi Wenzler-Beger sicher. Sie führt nicht nur
Regie. Sie und Peter Brütsch sind die Texter dieses närrischen Schwankes in derbem Dialekt, der vor skurrilen Einfällen und lustigen Verwicklungen nur so strotzt. Laut Überlieferung hatte Junker Hans
keine ehelichen, dafür aber drei uneheliche Kinder. Klar, dass so ein historischer Hintergrund die Narren reizt, die Gegebenheiten etwas umzuschreiben. Im Mittelpunkt steht so dann auch ein ganz
spezielles körperliches Kennzeichen an pikanter Stelle, das alle Männer aus dem Geschlecht derer von Rosenegg aufweisen.
Das Elferspiel des Rattlinger Narrenvereins Burg Rosenegg findet am Freitag, 11.11., um 11.11 Uhr auf der Burg Rosenegg statt. Für
die Bewirtung sorgt die Rattengruppe des Narrenvereins. Ab 10 Uhr verkehrt ein Shuttlebus ab der ehemaligen Rosenegghalle . Eintritt frei, Spenden werden gerne angenommen.
Öffentliche Generalprobe am Samstag, 5. November 2016, bei Fackelbeleuchtung und Bewirtung