Südkurier 16. Februar 2022
Oma Karin, Lara – geboren am Rosenmontag 2021 – und Mutter Lisa Busshart von der Ratten-Gruppe des Rattlinger Narrenvereins Burg Rosenegg aus Rielasingen. Die beiden Frauen erzählen, was die Ratten ausmacht. | Bild: Sandra Bossenmaier
Im Häs der Ratten des Rattlinger Narrenvereins Burg Rosenegg stecken Frauen und Kinder. Männer seien nicht ausgeschlossen, wie Karin Busshart erklärt. Aber einen Rattenbock gebe es schon lange nicht mehr und dass heute nur Frauen und Kinder im Häs der Ratte stecken, habe sich so ergeben.
„Als Ratte muss man gerne Fasnacht machen“, findet Lisa Busshart, die durch ihre Schwiegermutter Karin zu der Gruppe kam. Und das, obwohl sie aus keiner närrischen Familie stammt.
Zu einer bunten Fasnacht in Rielasingen gehören die Ratten – hier auf einem Archivbild – die dem Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg den Namen gaben, dazu. | Bild: Sandra Bossenmaier
Karin Busshart ist dagegen ein echtes Urgestein der Rielasinger Fasnacht. Es ist ihr wichtig, die Narretei an die Kinder und im Dorf weiterzugeben. Als Ratte war sie schon oft in Schulen und Kindergärten, um den Kindern das Brauchtum nahezubringen. „Und wenn Musik läuft, bin ich nicht mehr zu halten“, ergänzt Karin Busshart, die schon unzählige Male den legendären Rattentanz tanzte.
Wenn Fasnacht ist, treibt sie gerne Schabernack. Als Ratte im Häs und mit einer geschnitzten Maske aus Lindenholz. Nicht fehlen darf das rote Halstuch, denn Fasnacht verträgt immer auch bunte Farben. „Mit einer Maske hat man einen anderen Blickwinkel zum Publikum“, so Karin Busshart und fügt hinzu: „Fasnacht lebt auch von den Zuschauern, nicht nur von den Vereinsmitgliedern.“
Unter einer Maske könne man sich gut verstecken. Denn Fasnacht sei eine gute Zeit, um der Obrigkeit unerkannt den Spiegel vorzuhalten. Sie selbst treibe mit und ohne Maske Schabernack, verstecken müsse sie sich nicht dahinter.
Es war für Karin Busshart selbstverständlich, eine Ratte zu werden, wie sie erzählt. Der Vater sei ein Narrenpolizist und die Mutter auch schon eine Ratte gewesen. Karin wurde deshalb bereits mit drei Jahren eine Ratte, und ist es bis heute geblieben. Durch die Beziehung zu ihrem Ehemann, der in der Fasnachtszeit musikalisch viel unterwegs ist, kam Lisa Busshart zu den Ratten und nimmt jetzt auch ihre Tochter Lara mit. Würde es Umzüge geben, dürfte Lara selbstverständlich mit durch die Straßen ziehen.
Bericht vom Südkurier 26. August 2021, 17:02 Uhr
Statt Martini-Spiel eröffnete Narren-Chef Holger Reutemann (Mitte, ) mit den Traditionsfiguren Burgvogt Spindler (l.) und Junker Hans(r.) 2021 die Fasnet mit einem online gestellten Video | Bild: Rattlinger Narrenverein
mindest ihre Zuversicht, dass wieder Fasnacht gefeiert werden kann, lassen sich die Rielasinger Narren nicht nehmen. Man stehe bereits in den Vorbereitungen für die kommende Saison, gab Holger Reutemann, Vorsitzender des Rattlinger Narrenvereins Burg Rosenegg, auf der Hauptversammlung den knapp fünfzig anwesenden Mitgliedern bekannt. Dass die Pandemie den Narren doch wieder einen Strich durch die Rechnung machen könne, versteht sich von selbst: „Für das kommende Jahr kann ich sagen, dass wir die Fasnacht voll planen. Was wir schlussendlich dürfen, bleibt abzuwarten“, so der Narrenchef.